Das Gateway der Nasa, eine Art Sprungbrett zur Mondoberfläche und später vielleicht auch zum Mars, wird ohne Hilfe der Russen realisiert.

Illustr.: Nasa

Moskau/Washington – Russland hat erneut betont, dass es sich nicht an der von den USA geplanten Raumstation im Mondorbit beteiligen will. "Was die Nasa jetzt auf dem Mond versucht, ist ein US-Projekt mit begrenzter Beteiligung anderer Partner. Daran sind wir nicht interessiert", schrieb der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, am Montag im Nachrichtenkanal Telegram. Russland habe sein eigenes Programm zur Erkundung des Mondes. Es beginne dieses Jahr, sagte der Roskosmos-Chef ohne konkretes Datum.

Russland will ab 2028 selbst zum Mond

Nach seinen Worten soll es ab dem Jahr 2028 bemannte Missionen zum Erdtrabanten geben. Nach früheren Angaben sollen nach 2030 Kosmonauten auf dem Mond landen. Derzeit liefen Gespräche mit internationalen Partnern – allen voran mit China – zum Aufbau einer wissenschaftlichen Mondbasis, sagte Rogosin. Die Nasa hat mittlerweile auf die wiederholte Ablehnung von Roskosmos reagiert und russische Experten aus Diskussionen und Informationsrunden zu dem Artemis Gateway-Projekt ausgeschlossen.

Grundsätzlich sei Russland aber offen für eine Kooperation, meinte er. "Wir haben wiederholt erklärt, dass wir bereit sind, einem Projekt beizutreten, bei dem alle Teilnehmer gleichberechtigt sind." Als Beispiel nannte er die Internationale Raumstation ISS.

Sprungbrett zu Mond und Mars

Die US-Raumfahrtbehörde NASA will ab 2022 mit der modulartig aufgebauten Station Artemis Gateway in einer Mondumlaufbahn einen Außenposten schaffen, der ab 2024 erstmals von Astronauten besetzt sein soll. Von dort aus könnten unter anderem Expeditionen zum Mond selbst, aber auch Richtung Mars starten können. Ein Partner für das Projekt ist die europäische Raumfahrtbehörde Esa. Sie hatte im Herbst mit der Nasa einen Vertrag über die Lieferung von Modulen für den Aufbau der Station abgeschlossen. (red, APA, 25.1.2021)