"Diablo 2" erschien im Jahr 2000. Auf die Fortsetzung mussten Fans 12 Jahre warten.

Foto: Activision Blizzard

Eine Neuauflage des im Jahr 2000 erschienenen Kult-Spiels Diablo 2 ist schon seit längerer Zeit in Arbeit. Nachdem Entwickler Blizzard das letzte Remake zu Warcraft 3 jedoch in den Sand gesetzt hat, vergibt die Mutterfirma Activision den Auftrag neu.

Entmachtung

Manchmal verändern einzelne Spiele den Werdegang von Großunternehmen. Mit Diablo 2 legte Blizzard vor 21 Jahren den Grundstein für weitere Erfolge. Vor allem das schlaue Belohnungssystem und die Aussicht auf wertvolle Gegenstände bescherten nicht nur Rekordverkäufe, sondern lösten zusätzlich einen Hype auf Ebay aus. Dort konnte man gut ausgerüstete Charaktere oder einzelne Waffen für tausende Euro kaufen und verkaufen. Manche Erzählungen aus dieser Zeit findet man heute noch auf Reddit.

Um erfolgreiche Zeiten neu aufleben zu lassen, arbeiten dieser Tage viele Spielehersteller an Neuauflagen ihrer Spiele. Egal ob Resident Evil, Final Fantasy oder Age of Empires, die Fans der damaligen Zeiten spielen oft heute noch. Warum diese alte Liebe also nicht nutzen?

"Diablo 4" wurde 2019 angekündigt.
IGN

Im vergangenen Jahr hat auch Blizzard angefangen ihre älteren Spiele neu aufzulegen, beginnend mit Warcraft 3. Das Spiel hatte allerdings massive Probleme, weshalb schlechte Wertungen und unzufriedene Fans das Projekt abstraften. Nachdem das selbe Team nun am Diablo-2-Remake mit dem Untertitel Resurrected arbeitete, zogen die Verantwortlichen von Activision jetzt die Reißleine, wie Bloomberg berichtet.

Neue Gesichter

Anstatt das sogenannte Blizzard Team 1 an dem Projekt arbeiten zu lassen, löste Activision ihr eigenes Studio Vicarious Visions auf und gliederte es in die Strukturen von Blizzard ein. So stieg etwa der ehemalige Vicarious Visions Studio-Chef Jen Oneal zum Executive Vice President of Development bei Blizzard auf. Mehr Kontrolle über das 2008 übernommene Blizzard zu bekommen, ist schon länger ein Ziel von Activision, dem man jetzt wieder ein Stück näher gekommen ist.

Schon 2018, als man den Blizzard-Mitgründer Mike Morhaime aus dem Unternehmen entfernte, räumte Activision ein paar Marken nach ihren Vorstellungen auf. So wurde etwa Heroes of the Storm sehr rasch eingestellt und auch alle weiteren Entwicklungspläne für das Strategiespiel Starcraft II wurden beendet. Es wird zwar weiter eigene Blizzard-Produktionen geben, etwa Overwatch oder World of Warcraft, es werden aber zunehmend weniger.

So sah "Diablo 2" damals aus.
Foto: Activision Blizzard

Mehr dazu im Februar

Mit dem neuen Team, das nun an Diablo 2: Resurrected arbeitet, wird sich ein Release noch weiter verzögern. Wohl auch, weil eben diese Leute auch für das 2019 angekündigte Diablo 4 verantwortlich sind, zu dem es bis jetzt auch nur wenige Details gibt. Es könnte ja auch sein, dass Diablo 2: Resurrected als kostenloses Spiel Diablo 4 beiliegt. Oder aber man setzt die Erscheinungsdaten knapp zusammen, um mit dem Vor-Vorgänger noch einmal den Hype richtig anzufachen, wie das bei Age of Empires in den letzten Jahren passiert ist. Hoffen kann man auf die Ende Februar stattfindende Blizzcon, der Hausmesse von Blizzard. Hier sind neue Informationen zu den Projekten wahrscheinlich. (aam, 26.1.2021)