Joe Biden will die US-Fahrzeugflotte elektrifizieren, ein exakter Plan existiert für den Moment noch nicht.

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Eine der ersten Amtshandlungen des neuen US-Präsidenten Joe Biden war, wieder dem Pariser Klimaabkommen beizutreten. Die USA sollen in der vierjährigen Amtszeit des ehemaligen Vizepräsidenten von Barack Obama nachhaltiger werden. Dazu soll auch die komplette US-Bundesfahrzeugflotte durch in den USA hergestellte Elektrofahrzeuge ersetzt werden.

Die USA sollen grüner werden

Die USA besitzen eine beachtliche Anzahl an Fahrzeugen im Bundesdienst. Nach Angaben der General Services Administration beläuft sich die Zahl derzeit auf 645.000. Darunter sind 51.000 im Department of Homeland Security, 47.000 beim Justizministerium und 31.000 im Innenministerium. Der zivile Bereich kommt zusammen auf rund 246.000 Fahrzeuge, der militärische auf 173.000. Dazu kommen 226.000 Autos der US-Post. Biden versprach schon während des Wahlkampfs, E-Autos aus amerikanischer Produktion zu forcieren.

Doch genaue Informationen über den Wandel von Autos mit fossilen Brennstoffen zu E-Autos sind noch nicht bekannt. Ebenso existiert kein Zeitplan, wie Biden vorgehen will. Außerdem scheint es fraglich zu sein, ob der Austausch gleich ein harter sein wird oder ob sich die Biden-Regierung dafür entscheidet, die Fahrzeuge nach und nach auszutauschen.

Ausschreibung bei der Post

Eine Ausschreibung läuft beispielsweise bei der US-Post. Deren Paketauslieferungsfahrzeug, der Grumman LLV aus den späten 1980er-Jahren, scheint in die Jahre gekommen zu sein. Mit einem Verbrauch von 14 Liter Benzin auf 100 Kilometer erweist er der Umwelt ebenfalls keinen nachhaltigen Dienst. Die Ausschreibungsverfahren sind jedoch mehrmals verschoben worden, der Nachfolger wird noch immer gesucht. Zusätzlich stellt sich die Frage, welche US-Autohersteller für die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte infrage kommen.

Der Grumman LLV soll einen Nachfolger erhalten.
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Unter Biden gilt nicht mehr "America First", sondern "Buy America". Tesla scheint einerseits nicht die Ressourcen zu haben, um eine solche Vielzahl an Autos herzustellen, und andererseits wird wohl auch der Preis der Fahrzeuge abschreckend wirken. Ford und GM verfügen derzeit möglicherweise nicht über ein ausreichend großes Angebot an Elektrofahrzeugen, jedoch investieren beide Firmen intensiv in ihre Elektrofahrzeugsparte. Ein weiterer Kandidat wäre Workhorse. Das in Ohio beheimatete Unternehmen übernahm 2019 eine Fabrik von General Motors, um dort einen E-Lieferwagen zu produzieren. Der Konzern stieg auch in die Ausschreibung ein, doch diese geriet dann ins Stocken.

Bidens ehrgeizige Ziele sind jedoch nicht nur in der Mobilität zu finden. Denn auch in die Forschung, Infrastruktur und Batterietechnik will Biden investieren. Damit würde er die größte Beschaffung seit dem Zweiten Weltkrieg auslösen, schreibt heise.de (fpz, 27.1.2021)