Lisa (Anna Fischer) schaut sich die Leiche ganz genau an, um Hinweise auf die Identität der Toten zu finden.

Foto: SWR/Daniel Schmid

Berlin/Wien – Mit der Beerdigungsunternehmerin Lisa Taubenbaum (Anna Fischer) trat 2019 eine neue Fernsehheldin in Erscheinung. Bei ihrem Debüt "Die Bestatterin – Der Tod zahlt alle Schulden" lockte sie in der ARD Millionen Zuschauer an. Nun folgt der zweite Fall, der ein weiteres Mal auf der Schwäbischen Alb spielt. Er trägt den eher unspektakulären Zusatztitel "Die unbekannte Tote". Zu sehen ist die Krimikomödie am Donnerstag um 20.15 Uhr in der ARD.

Für Taubenbaum laufen im fiktiven Ort Hepperlingen die Geschäfte nicht so gut. Deshalb ist sie genötigt, wieder häufiger als Physiotherapeutin zu arbeiten. Da besprechen die Patienten schon mal Details zu ihrer (nicht anstehenden) Beerdigung. Derweil betätigt sich Lisas Vater Alfons (Artus Maria Matthiessen) eifrig im Gemeinderat, wo es um begehrte Bauplätze im Dorf geht – ein Golfplatz und Biohöfe sollen her.

Schräger Landkrimi

Doch dann wird ein älterer Herr von Unbekannten vor seiner eigenen Garage in den Kofferraum seines ebenso betagten Autos gezwängt und entführt. Kurz darauf sieht sich eine junge Frau nächtens von einem Mann verfolgt – wenig später sitzt sie tot an einer Bushaltestelle. Plötzlich ist also allerhand los. Das Auto (mit dem Mann im Kofferraum) ist ebenso weg wie die Handtasche der Frau, die Ärztin stellt einen plötzlichen Herztod fest – das alles ruft die Ermittlerin in Lisa auf den Plan. Allmählich findet sie heraus, dass die Tote zu Lebzeiten eine veritable Betrügerin war. Lisa wendet sich erneut an Kommissar Thomas Zellinger (Christoph Letkowski), mit dem sie eine heftige Affäre hatte – oder vielmehr hat.

Anna Fischer (34, "Harter Brocken", "Die Heiland"), die als Sängerin der Rockband Panda mit unverkennbarem Berliner Dialekt auftritt, spricht hier leider gar keinen. Dafür wird ansonsten ziemlich viel geschwäbelt, was dem Ganzen zusätzlichen Charme verleiht.

Autor Alex Buresch und Regisseur Fabian Möhrke haben einen hübsch schrägen Landkrimi an weitgehend unbekannten Drehorten ausgesprochen locker und mit viel Atmosphäre inszeniert. Hinzu kommen eine teilweise urkomische Geschichte voller unverhoffter Wendungen, pfiffige Dialoge (die Heuchelei und Missgunst verdeutlichen) und sehr gut aufgelegte Schauspieler. (APA, 28.1.2021)