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Es ging unschön zu zwischen den Stürmerstars.

Foto: REUTERS/Daniele Mascolo

Mailand – Im Mailänder Derby flogen zwischen den Starstürmern Zlatan Ibrahimovic (AC Milan) und Romelu Lukaku (Inter Mailand) die Fetzen. Im Pokal-Viertelfinale zwischen den Lokalrivalen, das Inter mit 2:1 für sich entschied, gerieten die beiden Ausnahmestürmer kurz vor dem Seitenwechsel heftig aneinander, beschimpften sich gegenseitig und mussten von Mitspielern getrennt werden. Beide sahen die gelbe Karte.

"Geh und mach deinen Voodoo-Scheiß, du kleiner Esel!", warf Ibrahimovic seinem ehemaligen Teamkollegen aus gemeinsamen Zeiten bei Manchester United an den Kopf. "Lass uns das in der Kabine klären. Lass uns reingehen, Schlampe, dann werden wir ja sehen", entgegnete Lukaku, der den Schweden anschließend als "Hurensohn" bezeichnete und auch dessen Frau beleidigte.

Später Inter-Sieg

In der 58. Minute holte sich Ibrahimovic, der in der 37. Minute das Führungstor für Milan erzielt hatte, nach einem Foul im Mittelfeld Gelb-Rot ab. Lukaku blieb auf dem Platz und sorgte in der 71. Minute per Foulelfmeter für den Ausgleich. Christian Eriksen (90.+8) gelang der Siegestreffer für Inter.

"Das Spielfeld war wie ein Boxring: Das wilde Duell der Schwergewichte Ibra und Lukaku. Das San-Siro-Stadion wird zu einem Saloon, das Derby ist eine schwere Demütigung für den italienischen Fußball", kritisierte die "Gazzetta dello Sport".

"Schandhafte Show"

"Ibrahimovic und Lukaku: Schandhafte Show. Ibrahimovics Methode nach dem Motto 'Provoziere und zerstöre' hat sich diesmal gegen ihn und seine Mannschaft ausgewirkt. Ibrahimovic verlässt das Spielfeld, und Milan verliert seinen offensiven Geist", urteilte der "Corriere dello Sport".

Ibrahimovic wusste, dass er seinem Team durch den unnötigen Ausschluss einen Bärendienst erwiesen hatte. "Er hat sich entschuldigt und damit bewiesen, was für ein großer Sportsmann er ist", sagte Milan-Coach Stefano Pioli bei der Pressekonferenz nach dem Match und sprach von einer vermeidbaren Niederlage. Ibrahimovic sei einfach etwas "übermotiviert" gewesen. "Mit einem Mann weniger war es dann schwer. Der Druck von Inter war zu stark."

"Skandalöse Schlägerei"

"Der Streit der Giganten wird zu einer skandalösen Schlägerei mit Drohungen und Schimpfwörtern", kommentierte "Tuttosport". "Der arrogante Ibrahimovic verliert auf der ganzen Linie. Das Mailänder Derby wird zu einem Stierkampf", schrieb "La Repubblica".

"Stark, aber nervös: Der feurige Ibrahimovic lässt Milan im Stich", kritisierte "Corriere dello Sport" den Skandinavier. "Ibrahimovic ruiniert sich selbst und seine Mannschaft mit dem Wahnsinn seiner Provokation", konstatierte auch "La Stampa" mit kritischen Worten in Richtung Ibra. (sid, APA, red, 27.1.2021)