Ob Stadia, Geforce Now oder auch die xCloud von Microsoft: Spiele-Streaming-Dienste mögen zwar unter Gamern nicht unumstritten sein, in der Branche ist man sich trotzdem sicher, dass ihnen eine große Zukunft beschert ist. Entscheidend für den Erfolg dürfte dabei nicht zuletzt werden, welcher Hersteller am meisten Spiele-Publisher für sich gewinnen kann. Nun gesellt sich in diese Riege ein neues Angebot hinzu, das dennoch einen komplett anderen Ansatz verfolgt.

Arcade

Unter dem Namen "Plex Arcade" kündigen die Entwickler des Media-Servers Plex einen eigenen Spiele-Streaming-Dienst an. Dieser zielt allerdings nicht auf neue Titel ab, sondern stellt lieber Klassiker aus den Achtziger- und Neunzigerjahren in den Fokus.

Plex

Im Gegensatz zum Media-Server selbst ist Plex Arcade allerdings nicht gratis, 4,99 US-Dollar monatlich kostet das Angebot für die meisten Nutzer, wer einen Plex Pass – also ein Abo des Media-Server mit erweiterten Funktionen – hat, der bezahlt für die Arcade-Erweiterung nur 2,99 US-Dollar. In dem Paket sind dann einige Spieleklassiker von Atari enthalten – etwa Centipede, Super Breakout oder auch Missile Command. Diese derzeit 27 Titel können aber wie von Plex gewohnt auch über eigene Sammlungen erweitert werden, also mittels ROMs, die auf dem Media-Server gespeichert sind.

Kleingedrucktes

Für die Umsetzung des Streamings arbeitet man mit der Firma Parsec zusammen, wodurch schnelle Reaktionszeiten garantiert werden sollen. Dies führt aber auch zu einigen Einschränkungen. So werden nur Windows und macOS unterstützt, wer seinen Media-Server auf Linux oder BSD laufen hat – wie es wohl bei vielen der Fall ist – hat Pech gehabt. Zudem wird auch ein Parsec-Account benötigt.

Bei der Client-Unterstützung sieht es dann besser aus: Gespielt werden kann all das dann entweder in einem Chrome-Browser oder auch auf Android, iOS, tvOS sowie diversen Smart-TV-Plattformen. Für die Steuerung kann ein beliebiger Bluetooth-Controller genutzt werden.

Angemerkt sei, dass erste Erfahrungsberichte allerdings wenig positiv ausfallen. So spricht etwa "The Verge" von einem sehr komplexen Set-up-Prozess, bei "Ars Technica" beklagt man fehlende Einstellungsmöglichkeiten und diverse Kompatibilitätsprobleme. (apo, 27.01.2021)