Wiens Stadtchef Michael Ludwig (SPÖ) kündigte am Mittwoch eine fünfte Corona-Test-Straße an.

Foto: APA / Herbert Pfarrhofer

Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr von den Neos mit Bürgermeister Michael Ludwig und Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál (beide SPÖ).

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Wien – In der neuen Wiener Stadtregierung dürfte es zwischen SPÖ und Neos – zumindest atmosphärisch gesehen – gut laufen. "Wir führen eine sehr friktionsfreie Beziehung", sagte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) nach der ersten Klausur von Rot-Pink neben Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos). Inhaltlich ist die Bewältigung der Corona-Krise weiterhin das alles überlagernde Thema.

Um in Wien die Testkapazitäten noch weiter in die Höhe zu schrauben, kündigte Ludwig eine weitere, fünfte Teststraße an. Diese wird in den kommenden Tagen im Süden Wiens eröffnet. Der konkrete Ort wurde noch nicht genannt, sie soll aber "in der Nähe einer sehr großen Wohnhausanlage im 23. Bezirk" errichtet werden, sagte Ludwig am Mittwoch.

Seit Donnerstagfrüh steht auch der Standort in der Nähe des Wohnparks Alterlaa fest: Das neue Testzentrum wird ab heute in den Turnsälen einer Volksschule in Liesing eingerichtet. Konkret handelt es sich laut Gerald Bischof (SPÖ), dem Bezirksvorsteher des 23. Bezirks, um die Ökoschule in der Anton-Baumgartner-Straße 119. Die Turnsäle "sind vom Schulbetrieb völlig getrennt und somit bestens dafür geeignet".

Gleichzeitig sei laut Bischof sichergestellt, dass das Schulturnen – sobald das Indoor wieder zulässig ist – in der benachbarten Schule stattfinden kann. Die neue Teststraße befindet sich an der U6 sowie dem Busknoten Erlaaer Schleife. Eröffnet werden soll in den kommenden Tagen. Laut dem Liesinger ÖVP-Gemeinderat Patrick Gasselich soll noch am Freitag eine Begehung und Prüfung stattfinden. Bisher gibt es bereits Corona-Teststraßen beim Austria Center, beim Happel-Stadion, auf der Donauinsel sowie seit kurzem auch in der Stadthalle.

Mehr als 40.000 Personen geimpft

Bisher wurden mehr als 40.000 Personen in Wien geimpft, 440.000 Personen hätten sich bereits registriert. "Wir würden gerne mehr impfen", meinte Ludwig mit einem Seitenhieb auf die Bundesregierung. Es seien aber noch nicht genug Impfdosen verfügbar.

Neues Corona-Hilfspaket mit Fokus auf EPUs

Der Stadtchef kündigte ein neues Corona-Hilfspaket in der Höhe von 20,5 Millionen Euro an, das sich vor allem an Ein-Personen-Unternehmen (EPUs) sowie die massiv betroffenen Bereiche im Tourismus und den Kinos richtet. So können EPUs künftig etwa bei der Entwicklung von neuen Geschäftsideen mit bis zu 7000 Euro gefördert werden.

Weil der für Wien so bedeutende Kongresstourismus wohl noch längere Zeit daniederliegen dürfte, soll mittelfristig eine neue Förderschiene helfen: Im Fokus stehen Hybrid-Events mit Online-Teilen und Vor-Ort-Präsenz. Vier Millionen Euro stehen zur Verfügung. Voraussetzung für eine Förderung ist die Durchführbarkeit von Events mit mindestens 1000 Teilnehmern.

Programmkinos werden eine Million Euro zur Verfügung gestellt, der Filmfonds der Stadt wird um eine Million Euro aufgestockt.

Neue Parks und 25.000 neue Bäume

Weitere am Mittwoch präsentierte Vorhaben kommen bereits im SPÖ-Neos-Koalitionspakt vor. So sollen etwa 25.000 neue Bäume im ganzen Wiener Stadtgebiet bis 2025 gepflanzt werden. Grünräume sollen auch in Form neuer Parks – etwa der Elinor-Ostrom-Park in der Seestadt Aspern – um 400.000 Quadratmeter wachsen. Die Stromerzeugung durch Photovoltaik soll verfünffacht werden. Dazu ist geplant, dass noch heuer eine unabhängige Antikorruptionsstelle plus Whistleblower-Plattform eingerichtet wird. (David Krutzler, 27.1.2021)