Bild nicht mehr verfügbar.

Eltern sind in der Corona-Pandemie schwer belastet. Dafür gibt es mittlerweile einige Belege. Auch bei Rat auf Draht melden sich vermehrt Eltern und Bezugspersonen.

Foto: Getty Images/Geber86

Homeschooling, fehlende soziale Kontakte, beengter Wohnraum: Für Kinder, Jugendliche und Familien ist der lang anhaltende Corona-Lockdown besonders belastend. Das zeigen auch die Beratungen bei Rat auf Draht. Die Anfragen junger Menschen drehen sich immer öfter um schwerwiegende psychische Probleme.

"Depressionen, Selbstverletzung und Suizidgedanken plagen immer mehr Mädchen und Burschen. Das fordert und überfordert viele Eltern – sie stehen derzeit massiv unter Druck. Um gut für ihre Kinder da sein zu können, brauchen Eltern dringend Entlastung", so Birgit Satke, Leiterin von Rat auf Draht. "Als Mütter und Väter sind wir es gewohnt, stark zu sein und unsere Familie beschützen zu wollen. Doch auch Eltern können nicht immer alles alleine schaffen – das ist vollkommen okay! Bei uns können sich Eltern Unterstützung holen", so Satke.

Bei der kostenlosen Notrufnummer von Rat auf Draht melden sich immer mehr Eltern. Über zehn Prozent aller Beratungen werden inzwischen von Erwachsenen in Anspruch genommen. "Die Gespräche mit Erwachsenen sind oft länger und ausführlicher. Diese Zeit geht uns für die Kinder und Jugendlichen ab." Um die Wartezeit am Telefon zu verkürzen und weiterhin gut für Kinder und Jugendliche da sein zu können, erweitert Rat auf Draht sein Service deswegen um ein eigenes Onlineangebot mit individueller Beratung speziell für Eltern und Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen.

Schnelle Entlastung durch Videoberatung

Statt stundenlanger Google-Suche finden Eltern und Bezugspersonen auf Elternseite.at einen guten Überblick an fachlich fundierter Information zu einer breiten Auswahl an Themen rund um Erziehung und Familienalltag. Eine absolute Neuheit in Österreich ist die Online-Videoberatung speziell für Eltern und Bezugspersonen. Mit wenigen Klicks können Eltern, Oma, Opa, Lehrerin oder Onkel einen Termin buchen und ein individuelles Beratungsgespräch mit einer Expertin oder einem Experten führen.

"Die psychologische Videoberatung kommt einem persönlichen Gespräch sehr nahe und liefert einfache und schnelle Entlastung. Unsere Videoberatung ist leicht zugänglich – ohne Anfahrtsweg und von jedem Ort aus. Auf Wunsch kann die Beratung auch ohne Kamera und völlig anonym durchgeführt werden", so Corinna Harles, klinische Psychologin und Beraterin bei der neuen Elternseite von Rat auf Draht. "Die ersten Beratungsgespräche haben uns bestätigt: Der Druck auf Eltern ist enorm. Die anhaltende Unsicherheit etwa, wie es in den Schulen weitergeht, belastet Kinder wie Eltern gleichermaßen."

Beratung für alle, die sie brauchen

Alle Eltern, die Beratung brauchen, sollen diese unkompliziert bekommen. Nach einer Videoberatung gibt es die Möglichkeit, zu spenden – nach dem Prinzip "Pay as you wish". "Es ist völlig in Ordnung, wenn jemand gerade nichts oder nur wenig für die Videoberatung bezahlen kann. Wenn jemand umgekehrt etwas mehr geben möchte, ermöglicht er oder sie damit auch anderen Eltern eine Beratung", so Harles.

Rat auf Draht wird überwiegend aus Spenden finanziert. Um auch weiterhin die so wichtige und unkomplizierte Hilfe für Kinder, Jugendliche und ihre Bezugspersonen bieten zu können, wird es in Zukunft von der Rat-auf-Draht-Elternseite auch kostenpflichtige Angebote für Firmen geben. "Viele Unternehmen wollen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Kinder haben, entlasten. Wir schaffen das Angebot dafür", so Harles.

Für Notfälle, zum Beispiel in der Nacht und am Wochenende, ist Rat auf Draht unter 147 auch weiterhin kostenlos und anonym rund um die Uhr für Eltern und Bezugspersonen da. (red, 29.1.2021)