Le Mans, Juni 1951: Porsche schickt zum ersten Mal zwei Rennwagen zu einem Langstreckenrennen. Im Bewerb konnte nur einer starten, weil Robert Brunet mit seinem 356er verunfallte. Mit dem anderen holten die Franzosen Mouche und Veuillet den ersten Klassensieg für Porsche. Es war das erste Le-Mans-Rennen, bei dem Lancia antrat, das erste für Briggs Cunningham.

Jaguar trat mit dem XK 120C an. Stirling Moss zeigte damit groß auf, fuhr allen auf und davon – bis er nach sieben Stunden wegen eines Defekts ausfiel. Schon wenige Runden nach dem Beginn des Rennens verunglückte Jean Larivière im Ferrari 212 tödlich. Da lag Stirling Moss schon in Führung. Nach Moss übernahmen Peter Walker und Peter Whitehead mit ihrem Jaguar die Spitzenarbeit. Am Ende sollten sie mit neun Runden Vorsprung auf den Talbot-Lago von Pierre Meyrat und Guy Mairesse gewinnen.

Ein Jahr später überarbeitete Jaguar den XK 120C und rüstete ihn mit Bremsscheiben aus, die man gemeinsam mit Dunlop entwickelte. Es war wieder Stirling Moss, der damit Motorsportgeschichte schreiben sollte. Beim Grand Prix von Reims gewann er – mit dem ersten Rennwagen mit Scheibenbremsen.

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Jaguar war von der neuen Bremse überzeugt. Mit einer weiterentwickelten Version traten die Briten 1953 mit dem Jaguar C-Type in Le-Mans an und gewannen abermals. Das Siegerauto pilotierten Tony Rolt und Duncan Hamilton. Sie legten "die 24 Stunden erstmals mit einem Schnitt von über 100 Meilen pro Stunde oder 160 km/h zurück", erinnert man sich bei Jaguar.

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Stirling Moss und Peter Walkner kamen mit ihrem C-Type und vier Runden Rückstand auf Platz zwei. Dritter wurden Phil Walters und John Fitch im Cunningham C-5R. Auf Platz vier dann wieder ein C-Type, der von Peter Whitehead und Ian Stewart (Bild).

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Und genau diesen 1953er-C-Type baut Jaguar Land Rover Classic Works nun wieder. In Handarbeit. Auf acht Stück ist die Serie von C-Type Continuation Cars limitiert.

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Wie das 1953er-Rennauto hat auch das Continuation-Modell Scheibenbremsen zum langsameren und einen 220 PS starken 3,4-Liter-Reihensechszylinder zum schnelleren Fahren. Die Gemischaufbereitung erledigen drei Weber-40DCO3-Vergaser.

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Für den Nachbau nutzen die Ingenieure hauseigenes Archivmaterial, und sie holten sich über einen Scanner weitere Daten von einem originalen C-Type. Alles zusammen pumpte man in modernste CAD-Programme, und here we go ...

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Den Wagen gibt es in zwölf verschiedenen Exterieur-Farben und acht verschiedenen Interieur-Trims. Und es hat einen guten Grund, dass ich Ihnen hier nur den in Suede Green zeige. Vertrauen Sie mir einfach.

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"Zu den wählbaren Extras für ein C-Type-Continuation-Modell zählen ein FIA-zertifiziertes Rückhaltesystem und ein Überschlagschutz. Denn diese authentischen neuen C-Types sollen nicht im Museum oder in der Garage Staub ansetzen, sondern bei historischen Renn-Events oder auf abgesperrten Rundkursen und Straßen bewegt werden", erklärt Jaguar. Zum Preis hingegen sagen sie genau nix. Aber konfigurieren können wir uns einen C-Type, wenn wir wollen, mit dem Classic Visualiser. Aber Vorsicht: Dort gibt es auch die anderen Farben. (Guido Gluschitsch, 29.1.2021)

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