Peter Klien verabschiedet sich am Freitag, er soll aber wiederkommen.

Foto: ORF/Leitner

Wien – An diesem Freitag ist vorerst Schluss, aber nicht endgültig, denn nun hat auch ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz bestätigt, dass Peter Klien im ORF weiter auf Sendung gehen wird. Auf die Frage eines Twitter-Users, warum Klien abgesetzt werde, schrieb der ORF-Chef orthografisch etwas fragwürdig: "keine Sorge.Klien bleibtThema waren ja nicht Interventionen sondern zu geringes Publikum!mit richtigem Sendeplatz und neuem Konzept wird Peter Klien neu starten und in 12 Jahren wie jetzt wkö 500.sendung feiern!"

Damit bestätigt auch Wrabetz, was ORF-1-Channelmanagerin Lisa Totzauer bereits angekündigt hatte. Klien soll – voraussichtlich im Herbst 2021 – mit neuem Konzept wieder on air gehen, sagte sie kürzlich der "Kleinen Zeitung": "Der Vertrag ist ausgelaufen, wir haben uns aber darauf geeinigt, an der Marke festzuhalten und sie gemeinsam weiterzuentwickeln." Ab Frühherbst könnte es eine reformierte Version geben, "die leichter in der Anmutung und weniger gepresst daherkommt", so Totzauer.

Totzauer hatte – wie berichtet – angekündigt, dass sie das Format Ende Jänner auf Nachdenkpause schicken will und eher im Internet sieht. Eine neue Plattform für "Gute Nacht Österreich" könnte der ORF-Player sein, der 2021 starten soll.

Klien mit "Dossier"

Klien startete sein Satireformat im September 2019 in Zusammenarbeit mit der Rechercheplattform "Dossier", die für die Sendung wöchentliche journalistische Schwerpunkte und Recherchen aufbereitet. ORF-Chef Wrabetz nannte das "Dossier"-Erklärstück intern "pseudoinvestigativ". Ein Dorn im Auge soll ihm etwa der Beitrag über das Geschäft mit dem Skisport in Zeiten von Corona gewesen sein ("Für den Zaster riskiert man einen Cluster") – der STANDARD berichtete. Ob "Dossier" beim Neustart wieder an Bord ist, ist unklar. Der Vertrag sei ausgelaufen, bis dato gebe es keine Gespräche, heißt es von "Dossier".

Der neue Sendeplatz am Freitag um 23.20 Uhr – statt Mittwoch gegen 22 Uhr, zeitgleich mit der quotenstarken "ZiB 2" – scheint "Gute Nacht Österreich" jedenfalls zu beflügeln. Nach 241.000 Zuschauern zum Auftakt am 15. Jänner und einem Marktanteil von 15 Prozent konnte Klien das Publikumsinteresse eine Woche später noch einmal steigern: Im Schnitt 267.000 Zuschauer waren am Freitag, 22. Jänner, ab 23.25 Uhr dabei. Das entspricht einem Marktanteil von 17 Prozent.

Mittwochs lockte Klien im vergangenen Jahr im Schnitt 207.000 Zuschauer pro Ausgabe an. Der Marktanteil lag bei sieben Prozent. Der Mittwoch-Nachfolger "Wir sind Kaiser*in" erreichte am 27. Jänner 202.000 Zuseher und einen Marktanteil von sieben Prozent. In der Woche davor waren es nur 119.000 bei vier Prozent Marktanteil. (red, 28.1.2021)