Beherbergungsbetriebe (Hotels, Campingplätze) und Gastronomie bleiben bis mindestens 7. Februar 2021 (der Plan sieht Ende Februar vor) geschlossen. Allerdings dürfen unbeaufsichtigte Stellplätze verwendet werden und Dauercamper sich auch weiterhin am Campingplatz in ihrem Mobilheim aufhalten.

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Wien – Wintercamping erlebte in den vergangenen Jahren einen Aufschwung: So stiegen die Ankünfte laut Österreichischem Campingclub (ÖCC) in diesem Zeitraum um über 20 Prozent. Auch in Corona-Zeiten ist Wintercamping angesagt, wenn auch mit einigen Einschränkungen. Fakt ist aber auch: Von nicht notwendigen, vor allem touristischen Reisen wird weiterhin dringend abgeraten.

Bekanntlich ist seit 26. Dezember ist ein "harter" Lockdown in Kraft. Dieser brachte mit 25. Jänner neue Maßnahmen mit sich und dauert vorerst bis 3. Februar (die Verordnung soll bis einschließlich 7. Februar gelten).

Unbeaufsichtigte Stellplätze

Beherbergungsbetriebe (Hotels, Campingplätze) und Gastronomie bleiben bis mindestens 7. Februar (der Plan sieht Ende Februar vor) geschlossen. Allerdings dürfen unbeaufsichtigte Stellplätze (siehe Service-Kasten unten) verwendet werden und Dauercamper sich auch weiterhin auf dem Campingplatz in ihrem Mobilheim aufhalten.

Der ÖCC empfiehlt angesichts der aktuellen Infektionslage ebenfalls, auf alle aufschiebbaren Reisen bis auf weiteres zu verzichten und den privaten Wohnbereich nur in den bekannten Ausnahmefällen zu verlassen.

Physische Distanz

Generell sei Camping aber eine Urlaubsform, die physische Distanz ermöglicht. Wer mit Reisemobil oder Wohnwagen unterwegs ist, habe sein eigenes "Haus auf Rädern" dabei – inklusive eigenem Wohn-, Koch-, Sanitär- und Schlafbereich. So könne der Kontakt zu anderen Personen auf ein Minimum beschränkt werden, argumentiert man beim Club.

Gut zu wissen ist: Der Aufenthalt im eigenen Wohnmobil oder Wohnwagen gehört zum privaten Wohnbereich. Unbeaufsichtigte Stellplätze sind von der Regelung des Betretungsverbots ausgenommen und dürfen zum Nächtigen genutzt werden. "Man sollte sich zur Sicherheit aber trotzdem vorab erkundigen, ob das Übernachten dort aktuell gestattet ist", rät ÖCC-Präsident Tomas Mehlmauer und appelliert zugleich an die Selbstverantwortung der Camper. Die Ausgangsbeschränkungen sind einzuhalten. Für Fahrten tagsüber gibt es derzeit keine Einschränkungen.

Freies Stehen in Österreich großteils verboten

Generell ist in Österreich das freie Stehen beziehungsweise Übernachten abseits der offiziellen Campingplätze großteils verboten und kann mitunter hohe Strafen nach sich ziehen. Die konkreten Regelungen und Strafhöhen sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Daher sollte man sich vorher informieren.

Für ganz Österreich einheitlich geregelt ist Folgendes: Auf privaten Grundstücken darf nur mit Erlaubnis des Eigentümers übernachtet werden – das gilt auch für Waldgebiete. Zwar sichert das Forstgesetz jedem die freie Betretbarkeit des Waldes zu, allerdings ist das Lagern bei Dunkelheit davon klar ausgenommen und daher verboten. Übrigens: Das bloße Pausieren in Fahrzeugen außerhalb von Campingplätzen ist nur erlaubt, wenn es darum geht, die Fahrtauglichkeit des Lenkers wieder zu erreichen. (red, 28.1.2021)

Praktische Tipps des ÖCC fürs Wintercamping

Anreise

Planung: Beim Wintercamping sollte man seinen Stellplatz vorab buchen. So kann man auf etwaige Straßensperren reagieren und die Anreise besser planen (Rücksicht auf Ferienbeginn, Schneekettenpflicht etc.). Vor der Abreise und nach etwaigen Zwischenstopps sollte das Dach unbedingt von Schnee und Eis befreit werden, um andere Verkehrsteilnehmer durch herabfallendes Eis etc. nicht zu gefährden.

Bereifung

Nicht nur zur eigenen Sicherheit, auch zur Vermeidung von bußgeld- oder versicherungsrechtlichen Problemen sollte man darauf achten, rechtzeitig Winterreifen aufzuziehen. Alles zur situativen Winterreifenpflicht findet man hier.

Ausrüstung

Ins Gepäck sollten auf jeden Fall Thermomatten für alle Scheiben. Sie dienen als zusätzliche Isolierung. Thermovorhänge wärmen das schnell auskühlende Fahrerhaus. Im Innenraum lassen sich schnell trocknende Matten aus Mikrofaser verlegen, die den Dreck und Matsch unter den Schuhen aufsaugen. Auch Starthilfekabel und Schneeschaufel/-besen sollten immer zur Hand sein. Ein paar dicke Winterdecken dürfen auch auf keinen Fall fehlen.

Wasser

Frostschutzmittel sollte nicht nur in die Scheibenwaschanlage, sondern hilft auch, das Spülwasser vor dem Einfrieren zu bewahren. Zähne putzen und kochen sollte man jedoch mit abgefülltem Wasser aus mitgebrachten Flaschen, wenn man das Frostschutzmittel im Wassertank verwendet. Heizung und Warmwasseranlage sollte man durchlaufen lassen, damit sie nicht einfrieren. Den Abwasserschieber lässt man am besten offen und stellt einen Kübel darunter. Achtung auf Be- und Entlüftungsöffnungen: Diese sollten frei von Schnee bleiben.

Gas

Läuft die Heizung durchgehend, sind in einer Woche schnell zwei Elf-Kilogramm-Gasflaschen verbraucht. Ratsam ist, sich vorab zu erkundigen, wo man Flaschen tauschen kann. Bei Reisen ins Ausland sollte ein Euro-Füllset oder ein Euro-Adapterset dabei sein, da die Anschlüsse unterschiedlich zu denen in Österreich sein können. Betreiben sollte man die Gasanlage (während des Winters) möglichst nur mit reinem Propan. Dieses bleibt – anders als Butan – auch bei Minusgraden gasförmig. Ein Zweiflaschensystem mit Umschaltautomatik sollte im Winter zur Grundausstattung gehören, damit der Vorrat nicht unverhofft zu Ende geht.

Abstellen

Grundsätzlich sind neue Wohnwagen und Wohnmobile wesentlich besser isoliert, als es noch vor Jahren der Fall war. Dennoch hilft es oft, sich nach Möglichkeit einen sonnigen Stellplatz zu suchen, um zumindest tagsüber die Wärme der Sonne zu nutzen. Um bei Tauwetter nicht einzusinken, helfen Bretter. Beim Wohnwagen sollten diese unter dem Deichselrad des Wohnwagens und unter den Hubstützen angeordnet werden. Beim Verlegen der Stromkabel sollte man darauf achten, dass diese nicht am Boden festfrieren können. Die Handbremse sollte gelöst werden, damit sie bei entsprechenden Temperaturen nicht anfriert, am besten löst man diese, wenn das Fahrzeug aufgebockt ist.

Tipps zum richtigen Heizen während des Wintercampings findet man hier.