Anders als die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna darf jener von Astrazeneca in Deutschland nicht an Menschen über 65 verimpft werden.

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Berlin – Die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland empfiehlt in einer Überarbeitung der Impfempfehlungen, dass der Impfstoff von Astrazeneca nur für Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren verwandt wird. "Zur Beurteilung der Impfeffektivität ab 65 Jahren liegen aktuell keine ausreichenden Daten vor", heißt es in einem Entwurf der Stiko. Abgesehen von dieser Einschränkung werde das Vakzin allerdings als gleichermaßen geeignet angesehen wie die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna.

Mit den zwei letzteren werden in Deutschland wie Österreich bereits ältere Menschen geimpft. Für sie wurde keine Altersobergrenze genannt. Die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zur Zulassung des Impfstoffes von Astrazeneca wird für Freitag erwartet.

Astrazeneca: Wirksamkeit gegeben

Wissenschaftler der Universität Oxford, die den Impfstoff zusammen mit Astrazeneca entwickelt haben, hatten in einem Artikel in der renommierten Fachzeitschrift The Lancet Anfang Dezember erklärt, dass die Wirksamkeitsdaten basierend auf Infektionen bei älteren Menschen immer noch begrenzt seien. Nach Diskussionen innerhalb der EU, ob die Impfeffektivität für ältere Menschen dennoch gegeben sei, haben der Pharmakonzern und die Universität Oxford diese Woche betont, dass eine Blutanalyse älterer Studienteilnehmer gezeigt habe, dass der Impfstoff eine starke Immunantwort hervorrufe.

Auch der britische Premierminister Boris Johnson sagte, die britischen Gesundheitsbehörden hätten den Impfstoff als "sehr gut und wirksam" bewertet. Er biete "einen hohen Schutzgrad", sagte Johnson vor Journalisten. Das in Großbritannien bereits zugelassene Vakzin wird dort in allen Altersgruppen verimpft. (APA, red, 28.1.2021)