Einatmen. Ausatmen. So schwer ist das nicht, werden Sie denken. Machen wir alle täglich. Was ist das denn für ein schwindliger Tipp? Wer sich zum Beispiel schon mit Yoga oder Pilates oder Tauchen oder Singen oder Trompetespielen beschäftigt hat, weiß: Ganz so einfach ist es nicht. Wir atmen zwar alle ständig, aber da gibt’s schon ein paar Dinge, die wir nicht ständig tun. Oder schon tun, die aber eigentlich nicht so gut sind – durch den Mund einatmen zum Beispiel. Beobachten Sie das mal an sich, wie und wann Sie – außer beim Reden oder bei körperlicher Anstrengung – durch den Mund atmen.

Im "Besser leben"-Podcast war das richtige Atmen auch schon einmal Thema. Hier zum Nachhören.

Je gestresster wir sind, desto schneller und flacher atmen wir. Und das hat Auswirkungen auf unser Wohlbefinden: Zwar können wir so permanent in Alarmzustand sein – aber wer will das eigentlich? Tiefes In-den-Bauch-Einatmen (durch die Nase) und langes Ausatmen beruhigen den Körper, der Blutdruck sinkt, das Stresslevel auch – nicht umsonst raten wir jemandem, der grad völlig außer sich ist, mal tief durchzuatmen.

Tief einatmen, lang ausatmen – das hilft auch zwischendurch. Noch besser ist es, wenn Sie sich die Zeit nehmen, das mehrmals am Tag für ein paar Minuten zu machen.
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Und das ist nur die simpelste Methode. Es gibt zahlreiche Atemtechniken, die man sich in ebenso zahlreichen Online-Videos anschauen kann. Sie alle sollen das Stresslevel senken. 4-7-8 zum Beispiel: vier Sekunden einatmen, sieben Sekunden den Atem anhalten, acht Sekunden lang ausatmen.

Oder die Box-Methode, mit der sich angeblich Soldaten der US-Elite-Truppen Navy Seals antrainieren, dass sie immer und überall einschlafen können. Klingt doch vielversprechend, oder? Vier Sekunden lang tief durch die Nase einatmen, vier Sekunden lang den Atem anhalten, vier Sekunden lang ausatmen, vier Sekunden lang den Atem anhalten – und dann alles wieder von vorne und öfters wiederholen.

Probieren Sie es einfach einmal aus, wie wir Kärntnerinnen sagen: Hilft's nix, schad's nix.
ABC Everyday

Ob das mit dem sofortigen Einschlafen auch wirklich immer funktioniert? Wissenschaftliche Belege dazu fehlen weitgehend. Besser zu atmen schadet aber jedenfalls nicht. Wer sich eingehender mit dem Thema Atmen beschäftigen möchte, findet zum Beispiel hier jede Menge Literaturtipps.

Und nicht vergessen: Einatmen. Ausatmen. (roda, 8.2.2021)