Ein 1.000-Teile-Puzzle war in Zeiten vor Corona eher Menschen vorbehalten, die mit zwei gebrochenen Beinen wochenlang zu Hause sitzen mussten. Oder Kindern, die auf Urlaub bei den Großeltern irgendwann jede andere Beschäftigungsmöglichkeit ausprobiert hatten.

In Zeiten einer Pandemie ist es aber zur idealen Beschäftigung für lange Abende oder ein noch längeres Wochenende geworden. Denn erstens ist man damit ziemlich lang ziemlich beschäftigt. Alleine schon das Auspacken und Aufdecken aller Teile und das strategische Aufteilen in Rand- und Mittelteile nimmt schnell einen ganzen Nachmittag in Anspruch. Außerdem muss man sich beim Bauen konzentrieren – besonders wenn ein wolkenloser Himmel oder eine strahlend weiße Schneedecke involviert sind.

Farblich – nun ja – eintönige Puzzles sind eher für Fortgeschrittene zu empfehlen.
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In den Flow kommen

Sie werden sehen: So kommt man relativ leicht in einen Flow, verliert sich also in der Tätigkeit, vergisst mit etwas Glück sogar, alle paar Minuten aufs Handy zu schauen, und kann sich so ganz herrlich entspannen. Kreativ muss man beim Puzzle-Legen auch nicht sein, nur geduldig. Es kann auch helfen, mal eine andere Perspektiven einzunehmen und dafür die Tischseite zu wechseln. So fügt sich nach und nach ein Teil ins andere, bis am Ende ein großes Ganzes fertig ist. Ein Bergmassiv, zum Beispiel, oder ein kitschiger Sonnenuntergang. Nichts jedenfalls, was auch nur im Entferntesten mit Corona zu tun hat.

Im Handel gibt es Puzzles mit bis zu 40.000 Teilen. Für den Anfang ist aber Bescheidenheit ratsam. Und, ganz wichtig: Man sollte Kinder, Hunde und Staubsauger tunlichst vom Puzzletisch fernhalten. Die Emotionen, die ein verlorenes Puzzleteil beim großen Finale des Puzzleprojekts auslösen kann, versteht nur, wer es erlebt hat.

Geschenk für die Nachbarn

Am Ende kann man das fertige Puzzle jedenfalls zusammenkleistern und aufhängen. Das ist aber Geschmackssache. Man kann das gute Stück auch zerlegen und mit einem netten Zettel auf den Hausgang stellen – und damit ja vielleicht einem Nachbarn eine Freude machen. Solange kein Teil fehlt. (Franziska Zoidl, 4.2.2021)