Die Unfallstatistik zeigt: Mountainbiken ist eine der sichersten Bergsportarten.

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Innsbruck – Die Zahlen des Kuratoriums für Alpine Sicherheit (KfAS) sind eindeutig: Das abgelaufene Jahr war aus Sicht der Mountainbiker ein gutes. Insgesamt waren nur vier Todesopfer bei Unglücken in den heimischen Bergen zu beklagen. Damit rangiert der Bergradsport am unteren Ende der Unfallstatistik. Die wird von Skifahrern und Wanderern angeführt. So verunglückten im Vorjahr 98 Personen beim Wandern oder Bergsteigen, 30 Personen beim Skifahren auf der Piste oder auf Skirouten.

Als gefährlicher als Mountainbiken erwiesen sich zudem Klettern (13 Todesopfer), Skitouren (21 Todesopfer) und selbst Forstarbeiten (20 tödlich Verunglückte). Der Radsport teilt sich in der alpinen Unfallstatistik einen Platz mit den Rodlern und dem Flugsport. Direkt dahinter landeten nur mehr Disziplinen wie Wildwassersport (3 Todesopfer) und Langlauf (2 tödlich Verunglückte).

Jagd ist tödlicher als Mountainbiken

Selbst der Jagdsport hatte 2020 insgesamt drei Todesopfer zu verbuchen. Angesichts der Anzahl aktiver Jäger (rund 130.000) im Vergleich zu jener der aktiven Biker (allein der Österreichische Alpenverein zählt 220.000 aktive Mountainbiker in seinen Reihen) ist die Jagd somit potentiell gefährlicher als das Mountainbiken.

Deutlich zugenommen hat hingegen die Zahl der verunfallten Mountainbiker in Österreichs Bergen. Liegt der Mittelwert der vergangenen zehn Jahre bei 540 Unfallopfern, so waren 2020 mit 924 beinahe doppelt so viele zu verzeichnen. Diese Steigerung spiegelt den enormen Boom wider, den der Mountainbikesport im Corona-Jahr erfahren hat. Davon zeugen auch die Absatzzahlen des Fahrradhandels. Dass die Zahl der tödlich verunglückten Biker im Zehnjahresmittel (6) sogar trotzdem gesunken (4) ist, spricht wiederum für die Sicherheit des Sports.

Lockdown hatte Auswirkungen

Das Kuratorium selbst interpretiert die aktuellen Zahlen wir folgt: "Zumeist ist die Anzahl der Alpintoten im Juli, August und September am höchsten, so auch im Jahr 2020. In unfallreichen Wintern kann es aber auch zu einer Verschiebung in die Monate Februar bzw. März kommen, so im Jahr 2020 mit 32 Alpintoten im Februar. Der unfallträchtige Jahresstart hat sich, mit Unterbrechung durch den ersten Lockdown, bis in die Sommermonate fortgesetzt. Mitursächlich waren Anfang des Jahres mangelnder Schnee an den Pistenrändern und überfüllte Pistenbereiche sowie im Sommer der Bergsport-Hype, der durch die Corona-Pandemie in den Alpen verstärkt wurde. In Sommer boomten Wandern, Biken und insbesondere E-Biken." (Steffen Arora, 31.1.2021)