Die Explosion ereignete sich am Freitag gegen acht Uhr.

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Das Wohngebäude stand zwischenzeitlich in Vollbrand.

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Die Löscharbeiten waren am Vormittag weiter im Gange.

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In einem Mehrparteienhaus in Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg) hat sich Freitagfrüh aus vorerst unbekannter Ursache eine Explosion ereignet. Laut Rotem Kreuz konnte am frühen Abend ein zuvor vermisster Mann nur mehr tot geborgen werden, das Opfer soll 60 Jahre alt sein. Fünf weitere Menschen wurden leicht verletzt, eine weitere Person erlitt schwerere Verletzungen. Nach Angaben von Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando stand das Gebäude in Vollbrand. Etwa 150 Helfer bekämpften die Flammen.

Beendet war der Einsatz für die Feuerwehr gegen Mittag noch nicht. "Immer wieder flackern Glutnester auf", schilderte Resperger vor Journalisten. Nachdem ein Statiker das Objekt begutachtet hatte, wurde laut dem Sprecher ein Privatunternehmen damit beauftragt, gemeinsam mit den Helfern "den Schuttkegel langsam abzuarbeiten". Gegen 11.15 Uhr war unklar, "ob sich weitere Verletzte darunter befinden".

Die Einsatzkräfte bestätigen mehrere Verletzte.
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Die Explosion hatte sich kurz vor acht Uhr ereignet. Das obere Stockwerk wurde teilweise weggerissen. Neben den Besatzungen von Christophorus 3 und Christophorus 9 waren auch Notärzte, Rettungshunde und der Katastrophenhilfszug der Feuerwehr Langenzersdorf im Einsatz. Die Berufsfeuerwehr und die Berufsrettung Wien entsandten ebenfalls Helfer. An Ort und Stelle waren außerdem ein Polizeihubschrauber sowie mehr als 100 Beamte der Exekutive.

Inneneinsatz "zu gefährlich"

Die Verletzten wurden laut Kellner in drei unterschiedliche Krankenhäuser gebracht. Als aufnehmende Kliniken galten Korneuburg, Stockerau sowie das SMZ-Ost in Wien. "Die Verletzungsmuster waren Rauchgasvergiftungen und Kollapssituationen", sagte Landesrettungskommandant Werner Kraut. Zehn Personen wurden im Langenzersdorfer Gemeindesaal vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut.

Etwa 150 Einsatzkräfte waren im Einsatz.
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Resperger zufolge wurden die Wohnungen im dritten und vierten Stock völlig verwüstet. Die Feuerwehr bot mehrere Drehleitern auf. Eine Person wurde mittels Leiter gerettet. Das gesamte Haus wurde evakuiert, außerdem wurde die Energiezufuhr abgeschaltet.

Am Laufen war die Ursachenforschung. Brandermittler des Landeskriminalamts waren an Ort und Stelle.

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Laut Bürgermeister Andreas Arbesser sieht das Obergeschoß des Mehrparteienhauses "wie nach einem Bombentreffer" aus.
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Bürgermeister: "Wie nach einem Bombentreffer"

Bürgermeister Andreas Arbesser (ÖVP) bezeichnete das Geschehen als fürchterlich. Das Obergeschoß sehe aus "wie nach einem Bombentreffer". Die im Gemeindesaal untergebrachten Personen würden "mit dem Notwendigsten versorgt". Nach der Beseitigung der Flammen liege das Hauptaugenmerk auf der statischen Sicherung des Objekts, so Arbesser.

Lukas Schauer, Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr, berichtete von etwa 50 Helfern mit knapp einem Dutzend Fahrzeugen, die sich im Assistenzeinsatz befanden. Zu ihnen zählten auch Mitglieder der Schallortungsgruppe und der Rettungshundestaffel des Landesfeuerwehrverbands. Die Unterstützung bleibe aufrecht, "solange man uns braucht", sagte Schauer. (APA, red, 29.1.2021)