Sindbad ist bundesweit in der Lebensbegleitung, im Mentoring für Schülerinnen und Schüler tätig und expandiert nun mit dem Förderpreis Get Active Social Business Award in den Lehrlingsbereich.
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Junge, die als problematisch betrachtet werden und deswegen keine reguläre Lehrstelle finden, aber eine Ausbildung in einer der überbetrieblichen Lehrwerkstätten machen, in den ersten Arbeitsmarkt durch spezielle Begleitung zu integrieren. Dieses Konzept hat den größten, seit über zehn Jahren festetablierten Förderpreis des Landes für Start-ups mit sozialunternehmerischer Ausrichtung erhalten: den Get Active Social Business Award, ein gemeinsames Projekt von Coca-Cola, der Wirtschaftsuni Wien und dem STANDARD.

Ziel ist es, junge sozialunternehmerische Ideen und Startups zu fördern, um Schieflagen in Gesellschaft und Umwelt entgegenzuwirken. Der Prozess ist tiefgehend, es geht um Rundum-Förderung durch Wissenschaft, mediales Know-how und letztlich natürlich um das benötigte Kapital. 80.000 Euro wiegt der Preis heuer, hauptsächlich in Cash zwecks Investition in das Social Business, teilweise als Sachleistung, Coaching und wissenschaftliche Begleitung.

Das Board des Get Active Social Business Award, ein gemeinsames Projekt von Coca-Cola, der Wirtschaftsuni Wien und dem STANDARD.
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Mentoring für Junge

Der Gewinner, Sindbad Wien, hat eine lange Expertise und sehr viele Jahre an bundesweiter Erfahrung mit der spezifischen Begleitung Junger im Hintergrund: Das Sozialunternehmen hat in den vergangenen Jahren über tausend junge Leute im Mentoringprogramm begleitet. Aktuell sind etwa 150 in Wien in diesem Programm. Schülerinnen und Schülern aus sozialen Brennpunktschulen werden dabei 20- bis 35-jährige Mentoren zur Seite gestellt, sie begleiten sie ein Jahr, um Schulabbruch, verschlossene Weiterbildungswege und Ausgesperrtsein aus dem Arbeitsmarkt zu verhindern.

Es handelt sich bei der erprobten Mentorentätigkeit von Sindbad nicht um eine Nachhilfelehrtätigkeit, nicht um formales Coaching oder psychologische Beratung, sondern allumfassend um Lebensbegleitung durch etwas ältere Bezugspersonen, die in Wahrheit ein wenig den Mangel an Unterstützung ausgleichen sollen und Unternehmenspforten öffnen. Die Kontakte dafür hat Sindbad in der Corporate World, weil ein gut funktionierendes Standbein die laufenden Firmenbeiträge zum bekannten Mentoring sind.

Förderung für Lehrlingshilfe und Onlinegarten

Dass die junge Truppe "Business" kann, hat sie bewiesen: Die Unterstützung durch Privatstiftungen ist ebenso eine Finanzquelle wie eine bereits bestehende Geschäftsfeldentwicklung für Unternehmen in ihrem Personalentwicklungsbereich. Allerdings fehlte für die Expansion in Richtung Lehrlinge das Geld. Nun ist es da.

Der Studierendengruppe der WU gefiel heuer am besten das Projekt myacker.com, das virtuelle Privatlandwirtschaft bis zur Lieferung der angebauten und gehegten Produkte ermöglicht. Dafür gab es 1200 Euro Anerkennungspreis. Beide Projekte, die heuer als Sieger hervorgingen, haben bereits einen sogenannten Track-Record, sind also bereits länger tätig. (red., 30.1.2021)