Letzter "Polizeiruf 110" mit Maria Simon.

Foto: rbb/Eikon/Oliver Feist

"Ich hasse dich!" So schreit die kleine Alma ihre Mutter Olga Lenski (Maria Simon) an – mit einer Inbrunst, wie es nur enttäuschte Kinder können. Die Mama wollte eigentlich mit ihrer Tochter in den Urlaub fahren, den Dienst im Brandenburger Polizeiruf 110 hat sie quittiert. Nach 18 Fällen ist am Sonntag Schluss.

Doch da macht ihr eine andere Mutter, die titelgebende Monstermuttereinen Strich durch die Rechnung. Louisa, furios hässlich und gepeinigt gespielt von Luzia Oppermann, ist aus dem Gefängnis entlassen worden. Sie tötete eine Mitarbeiterin des Jugendamts und macht sich mit Lenski als Geisel auf den Weg zu ihrer Tochter Lilli, um diese aus der Pflegefamilie zu reißen.

Kein 08/15-Fall

Durch die staubige Brandenburger Weite fahren die beiden Frauen, und Lenski bekommt zum Abschied ein Geschenk: Keinen 08/15-Fall, sondern einen mit "sehr gestörten Menschen und sehr gestörten Verhältnissen", wie es einmal treffend heißt.

Einige Sätze – "Du hast keine Chance, gib auf" – hätte man sich sparen können. Zu stark ist der Kontrast zum Spiel und der Geschichte der kaputten Louisa, an der auch Lenskis Partner Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) zu scheitern droht.

Natürlich würde man hier nie verraten, wie es ausgeht. In diesem Fall ginge es auch gar nicht. Die Redaktion zeigte erstmals in der Vorabfassung für Journalisten das Ende nicht, was auf ein arg dramatisches Finale hindeutet.

Das SEK steht bereit, und man wünscht sich, dass Lenski nach dem Einsatz vielleicht doch noch in den Urlaub fahren darf. Nicht nur ihrer Tochter zuliebe, sondern auch, weil sie dann als Kommissarin wiederkommen könnte. (Birgit Baumann, 30.1.2021)