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Foto: AFP/STACHE

Garmisch-Partenkirchen – Lara Gut-Behrami hat am Montag auch den zweiten Super-G in Garmisch-Partenkirchen und damit ihr viertes Rennen in Folge in dieser Disziplin gewonnen. Die Schweizerin steht somit knapp vor dem Gewinn der kleinen Kristallkugel, hat sie vor den zwei noch ausstehenden Bewerben doch 196 Punkte Vorsprung auf ihre Landsfrau Corinne Suter. Zweite wurde die Slowakin Petra Vlhova (+0,28 Sek.) vor Tamara Tippler (+0,74). Nicht am Start war Christine Scheyer wegen Knieproblemen.

"Es braucht ab und zu lang, und wenn es irgendwann wieder in die richtige Richtung geht, fühlt sich alles leichter an. Es passt alles zusammen, ich kann wieder befreit Skifahren", sagte Gut-Behrami zu ihrem Erfolgslauf und nach dem 30. Weltcup-Sieg ihrer Karriere. Sie werde nun vor der WM ein paar Tage Pause machen, um sich zu regenerieren. Sie fühle sich nicht unter Druck, habe nichts zu beweisen.

Speed-Podest

Vlhova fixierte in dem wegen Nebels von Sonntag auf Montag verschobenen Rennen auf der Kandahar-Piste ihr erstes Speed-Podest der Karriere, für die WM-Kombination ist das Slalom-Ass die Topfavoritin. Ihr Vorsprung auf Gut-Behrami im Gesamtweltcup schrumpfte auf 42 Zähler. "Ich bin sehr glücklich über das erste Speed-Podest, das war ein wirklich guter Tag für mich", sagte die Slowakin.

Tippler war mit ihrer Fahrt zufrieden, es gelang ihr zu attackieren. "Das war mein Riesenziel. Es ist mir im ersten Super-G noch nicht gelungen, dass die Ski nach unten zeigen. Ich habe ordentlich Gas gegeben und bin in den Kampfmodus gegangen." Für die Steirerin war es der dritte Stockerlplatz in dieser Saison, der zweite nach Platz zwei in Crans Montana im Super-G. "Ich freue mich reisig über den dritten Platz. Weiterarbeiten, weitertrainieren, es freut mich, dass ich die Trainingsleistungen im Rennen zeigen kann."

Vorgenommen

Für die WM hat sich die Steirerin vorgenommen, nicht mehr zu wollen, als sie könne, denn das kenne sie aus der Vergangenheit und das bremse. "Ich versuche, mein Können auf den Schnee zu bringen und nicht mehr und nicht weniger. Aber die WM hat eigene Gesetze." Ihr Motto sei "nach außen klein und innen groß sein", erklärte sie ihre Zurückhaltung. "Ich weiß, wie es ist, es kann schnell wieder anders ausschauen. Ich war schon öfter in der Situation, dass man eine paniert kriegt. Wie ich jetzt fahre, habe ich mir hart erarbeitet. Ich bin schon stolz auf mich. Ich stapel nicht tief, ich will einfach am Boden bleiben."

Mannschaftlich war es am Montag eine mittelmäßige ÖSV-Leistung. Dennoch freuten sich alle – zumindest im Team-Verpflegungsbereich am Start, hatten sie nach Checken der sozialen Medien doch mitbekommen, dass Anna Veith ein Baby erwartet. "Für Ski-Nachwuchs ist gesorgt! Voll lieb, von Herzen alles Gute", sagte Tippler. "Wir haben uns alle voll gefreut, weil sie sich das immer gewünscht hat", meinte Rädler.

Gutes Skifahren

Ricarda Haaser kam als zweitbeste Österreicherin auf Rang 14. "In Teilpassagen gelingt es mir immer wieder, gutes Skifahren zu zeigen, im unteren Teil habe ich hier nicht so den Schub und das Tempo mitgenommen, da gehen mir die Zehntel ab", lautete ihre Analyse. Nun heiße es, gut zu regenerieren und eine gute Vorbereitung auf die WM zu machen.

Ariane Rädler wurde 19. "Ich wollte schon eine bessere Platzierung. Oben war es gut, das ist für den Kopf wichtig. Dann waren die Fehler, dann wollte ich noch mehr Gas geben, ich weiß nicht, ob das dann zu viel war. Die Konstanz fehlt noch." Mirjam Puchner landete auf 22 und zeigte sich schwer enttäuscht. "Ich hoffe, dass ich bei der WM in der Abfahrt mit dabei bin." Drei aus den genannten ÖSV-Damen und Scheyer könnten Österreichs WM-Quartett im Super-G bilden.

Die zuletzt zweifache Fünfte Scheyer wollte in Hinblick auf die Weltmeisterschaften in Cortina d'Ampezzo nichts riskieren und entschied sich am Montag nach dem Einfahren gegen das Antreten, weil ihr rechtes Knie zwickte und bei Schlägen nicht ganz stabil wirkte. "Auf die nächsten Wochen gesehen war das die richtige Entscheidung", teilte die Vorarlbergerin mit. Das italienische Team gab Abfahrts-Seriensiegerin Sofia Goggia vor, die nach ihrem am Vortag erlittenen Schienbeinkopfbruch die Heim-WM verpassen wird. (APA, 1.2.2021)

Ergebnisse des 2. Weltcup-Super-G der alpinen Ski-Damen am Montag in Garmisch-Partenkirchen:

1. Lara Gut-Behrami (SUI) 1:17,37
2. Petra Vlhova (SVK) 1:17,65 +0,28
3. Tamara Tippler (AUT) 1:18,11 +0,74
4. Kajsa Vickhoff Lie (NOR) 1:18,25 +0,88
5. Corinne Suter (SUI) 1:18,48 +1,11
6. Ester Ledecka (CZE) 1:18,50 +1,13
7. Federica Brignone (ITA) 1:18,51 +1,14
8. Tessa Worley (FRA) 1:18,55 +1,18
9. Francesca Marsaglia (ITA) 1:18,61 +1,24
10. Marta Bassino (ITA) 1:18,80 +1,43
11. Michelle Gisin (SUI) 1:18,84 +1,47
12. Marie-Michele Gagnon (CAN) 1:18,95 +1,58
13. Laura Pirovano (ITA) 1:18,99 +1,62
14. Ricarda Haaser (AUT) 1:19,07 +1,70
15. Elena Curtoni (ITA) 1:19,14 +1,77
16. Joana Hählen (SUI) 1:19,18 +1,81
17. Jasmina Suter (SUI) 1:19,28 +1,91
18. Roberta Melesi (ITA) 1:19,31 +1,94
19. Ariane Rädler (AUT) 1:19,37 +2,00
20. Marusa Ferk (SLO) 1:19,42 +2,05
. Breezy Johnson (USA) 1:19,42 +2,05
22. Mirjam Puchner (AUT) 1:19,53 +2,16
23. Nadine Fest (AUT) 1:19,56 +2,19

24. Kira Weidle (GER) 1:19,57 +2,20
25. Priska Nufer (SUI) 1:19,58 +2,21
. Tiffany Gauthier (FRA) 1:19,58 +2,21
27. Isabella Wright (USA) 1:19,73 +2,36
28. Stephanie Venier (AUT) 1:19,74 +2,37
29. Michaela Heider (AUT) 1:19,81 +2,44

30. AJ Hurt (USA) 1:19,88 +2,51

weiter:
37. Sabrina Maier (AUT) 1:20,35 +2,98
38. Rosina Schneeberger (AUT) 1:20,43 +3,06

Ausgeschieden: Jasmine Flury (SUI)

Nicht am Start: Christine Scheyer (AUT)

Gesamtwertung (nach 22 Rennen):

1. Petra Vlhova (SVK) 989
2. Lara Gut-Behrami (SUI) 947
3. Michelle Gisin (SUI) 807
4. Marta Bassino (ITA) 741
5. Sofia Goggia (ITA) 740
6. Federica Brignone (ITA) 637
7. Mikaela Shiffrin (USA) 615
8. Corinne Suter (SUI) 535
9. Katharina Liensberger (AUT) 497
10. Ester Ledecka (CZE) 453
11. Tamara Tippler (AUT) 405
12. Tessa Worley (FRA) 395
13. Wendy Holdener (SUI) 332
14. Elena Curtoni (ITA) 305
15. Breezy Johnson (USA) 296

weiter:

18. Katharina Truppe (AUT) 236
20. Ricarda Haaser (AUT) 207
24. Ramona Siebenhofer (AUT) 179
31. Chiara Mair (AUT) 143
36. Mirjam Puchner (AUT) 124
38. Christine Scheyer (AUT) 119
41. Stephanie Brunner (AUT) 106
42. Franziska Gritsch (AUT) 103
46. Katharina Huber (AUT) 92
48. Stephanie Venier (AUT) 87
50. Ariane Rädler (AUT) 85
55. Nina Ortlieb (AUT) 74
60. Elisa Mörzinger (AUT) 56
69. Katharina Gallhuber (AUT) 38
72. Rosina Schneeberger (AUT) 36
79. Michaela Heider (AUT) 28
83. Nadine Fest (AUT) 26
84. Julia Scheib (AUT) 25
92. Sabrina Maier (AUT) 17
97. Lisa Grill (AUT) 13
101. Magdalena Egger (AUT) 12
103. Bernadette Schild (AUT) 11
109. Christina Ager (AUT) 6
114. Eva-Maria Brem (AUT) 3

Super-G Damen (5):

1. Lara Gut-Behrami (SUI) 445
2. Corinne Suter (SUI) 250
3. Tamara Tippler (AUT) 240
4. Ester Ledecka (CZE) 236
5. Federica Brignone (ITA) 223
6. Marta Bassino (ITA) 188
7. Kajsa Vickhoff Lie (NOR) 182
8. Petra Vlhova (SVK) 158
9. Marie-Michele Gagnon (CAN) 114
10. Francesca Marsaglia (ITA) 101
11. Ricarda Haaser (AUT) 97
12. Priska Nufer (SUI) 93
13. Christine Scheyer (AUT) 90
14. Michelle Gisin (SUI) 87
15. Sofia Goggia (ITA) 86

weiter:
18. Ariane Rädler (AUT) 62
24. Mirjam Puchner (AUT) 47
27. Stephanie Venier (AUT) 38
31. Rosina Schneeberger (AUT) 26
34. Nadine Fest (AUT) 22
36. Michaela Heider (AUT) 17
41. Lisa Grill (AUT) 13
43. Nina Ortlieb (AUT) 11
47. Christina Ager (AUT) 6
50. Julia Scheib (AUT) 3

Mannschaft Damen (22):

1. Schweiz 3384
2. Italien 3000
3. Österreich 2728
4. USA 1334
5. Slowakei 989
6. Norwegen 979
7. Frankreich 677
8. Slowenien 557
9. Tschechien 538
10. Kanada 474

Nationencup (47):

1. Schweiz 7082
2. Österreich 6205
3. Italien 4215
4. Norwegen 3500
5. Frankreich 3418
6. USA 2217
7. Deutschland 1655
8. Slowakei 1079
9. Slowenien 1029
10. Kanada 765