Was machen Sie als Erstes, wenn Sie aufwachen? Und als Letztes, bevor Sie einschlafen? Wenn Sie auch zu jenen Menschen gehören, die sogar im Bett ihr Handy checken, wäre vielleicht ein Digital Detox gut für Sie.

Keine Frage: Viele nutzen ihr Handy derzeit vermehrt, um zumindest digital mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben. Außerdem kann man sich mit dem Handy schnell mit den neuesten Corona-Nachrichten aus der ganzen Welt versorgen. Auch das ist in Zeiten einer Pandemie gut und wichtig.

Aber seien wir uns ehrlich: In vielen Fällen wird das Handy auch einfach als bequemer Zeitvertreib genutzt. Etwa beim Warten auf die U-Bahn oder nebenbei beim Fernsehen auf dem Sofa. Oder eben kurz vor dem Einschlafen im Bett. Das Scrollen auf Instagram und das ständige Checken der E-Mails dient zwar vermeintlich der Entspannung – ist für unser Gehirn aber eigentlich ein Stressfaktor. Zur Ruhe kommt man so ganz sicher nicht.

Es ist also keine schlechte Idee, seine Handynutzung einmal bewusst zu reduzieren. Nicht nur, um Stress abzubauen. Sondern auch, weil man ohne Handy plötzlich die Umwelt viel aufmerksamer wahrnimmt. So könnte man zum Beispiel bemerken, dass die Österreicherinnen und Österreicher es durch die Pandemie endlich geschafft haben, sich beim Bäcker ordentlich anzustellen, weil niemand mehr drängelt. Man könnte sich auch daran erfreuen, wie viel leichter es ist, mit anderen ins Gespräch zu kommen, wenn man kein Handy in der Hand hält. Oder auch nur amüsiert beobachten, dass in der U-Bahn alle anderen wie gebannt auf ihr Handy starren.

Wer seine Zeit am Handy reduzieren will, sollte es bewusst ausschalten.
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Wer einen sogenannten Digital Detox probieren will, sollte sich jedenfalls schrittweise an die handyfreie Zeit gewöhnen – und das Handy dafür nicht nur weglegen, sondern auch wirklich und ganz bewusst ausschalten. Ein erster, einfacher Schritt wäre schon, das Gerät nicht mehr kurz vor dem Schlafengehen zu checken – und es auch nicht auf dem Nachtkastl liegen zu haben. Das hilft dabei, besser zu schlafen.

Die Urangst vieler Menschen, dass sie etwas Wichtiges versäumen, wenn sie ihr Handy mal ein paar Stunden weglegen, ist in den allermeisten Fällen sowieso unbegründet. Sie werden sehen.

Wobei: Ich habe einen solchen Digital Detox das erste und vorerst letzte Mal am 17. Mai 2019 ausprobiert. Vom Ibiza-Video, das an diesem Tag in Österreich eingeschlagen hat, habe ich daher vermutlich als allerletzte Österreicherin erfahren. Dafür war ich aber viele, viele Stunden lang wahrscheinlich auch die entspannteste Person im Land. (Franziska Zoidl, 9.2.2021)