Schenken macht glücklich. Ja, das ist eine Binsenweisheit. Es ist aber auch eine wissenschaftlich bewiesene Tatsache. Das merkt man zu Weihnachten unterm Christbaum. Aber auch und vor allem in Zeiten von Corona.

Es muss ja nicht einmal ein richtiges Geschenk sein, mit dem man andere überrascht. Es reicht eine kleine Geste, mit der man anderen zeigt, dass man in dieser Zeit, in der viele allein daheim sitzen, nicht auf sie vergessen hat. Allein schon das Planen, Recherchieren und Herumtüfteln, was anderen Menschen eine Freude machen könnte, ist ein Zeitvertreib, der glücklich macht.

Ein paar Ideen, die ich bisher hatte: Ich habe der Schwiegeroma ihre Wiener Lieblingszuckerl nach Amerika geschickt. Einer Freundin Blumen geschickt. Meinem Papa in seiner lokalen Buchhandlung ein Buch über das Züchten von Pilzen bestellt, meiner Mama ein Ottolenghi-Kochbuch. Zugegeben: Letzteres war nicht ganz uneigennützig – irgendwann ist der Lockdown zu Ende und ich werde dann hoffentlich irgendwann mit Pilzen nach Ottolenghi-Art bekocht.

Anderen eine Freude machen macht glücklich.
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Ein schöner Nebeneffekt des Ganzen: Im besten Fall macht man nicht nur anderen und sich selbst eine Freude damit, sondern unterstützt auch noch einen kleinen Betrieb in der Krise. So wird das Ganze zur Win-win-win-Situation. Besser geht's nicht.

Wer weniger Geld zur Verfügung hat oder kreativer ist, kann ja auch Selbstgebasteltes verschenken. Das hab ich in dieser langen, langen Pandemie auch schon probiert und als moderne Kunst getarnt. Das hat aber die, äh, Künstlerin vermutlich glücklicher gemacht als die auf Nachfrage leicht verstört wirkenden Beschenkten. Erfolgreicher waren da schon meine selbstgebackenen Geschenke. Zumindest glaube ich das.

Einen Grund zum Schenken? Braucht es nicht. "Elendslange, megamühsame Pandemie" sollte als Anlass genügen. Beschenken kann man sich im Zweifel übrigens auch selbst. Nur der Überraschungseffekt bleibt dabei halt auf der Strecke. (zof, 15.2.2021)