Signal macht mehr als nur die Konversationen zu verschlüsseln.

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Nutzt Signal! Zwei Worte, die sich zu einer Art Schlachtruf von Privacy- und Sicherheitsexperten entwickelt haben. Ob NSA-Whistleblower Edward Snowden oder Tesla-Chef Elon Musk, alle schwören sie auf den verschlüsselten Messenger. Aber warum eigentlich?

Unbestritten ist, dass auch das bekanntere Whatsapp dank Ende-zu-Ende-Verschlüsselung die Konversationen effektiv vor unerwünschten Mitlesern schützt. Doch Signal geht noch einen Schritt weiter: Jede einzelne Funktion ist darauf ausgelegt, ja keine Daten zu sammeln, die irgendwie auf einzelne Nutzer rückführbar sind. Immerhin sind es nicht nur die eigentlichen Inhalte, die Privates enthalten. Wer mit wem kommuniziert, welche Webseiten man sich gegenseitig schickt, all das sind durchaus schützenswerte Informationen. Nun könnte man natürlich sagen: Wozu brauche ich das, ich habe doch nichts zu verbergen? Das mag im Einzelfall richtig sein – aber halt genau so lange, bis es dann doch einmal anders ist. Insofern ist die Nutzung eines wirklich sicheren Messengers eine Art Versicherung, dass einem die Chats der Vergangenheit nicht später einmal auf den Kopf fallen.

Doch auch sonst spricht vieles für Signal: Der Quellcode ist öffentlich einsehbar und kann somit unabhängig geprüft werden. Hinter der Entwicklung steht die durch Spenden finanzierte Signal Foundation, die keinerlei kommerzielle Interessen verfolgt – ganz im Gegensatz zu Facebook, wo man den Whatsapp-Kaufpreis von 17 Milliarden Euro gerne wieder einspielen würde. Und selbst auf bunte Hintergründe und animierte Sticker muss man bei Signal mittlerweile nicht mehr verzichten.

Also: Nutzt Signal!

(Andreas Proschofsky, 2.2.2021)