Das Ende von SN9.
Foto: AFP PHOTO / SpaceX

Aus Fehlern lernen: Mitten in dieser Phase steckt gerade das US-Raumfahrtunternehmen Space X mit seinem Projekt Starship, einem wiederverwendbaren Trägerraketensystem für Schwerlasten. Allerdings scheint der letzte Fehlschlag im Dezember mit der Rakete SN8 keine ausreichenden Erkenntnisse gebracht zu haben, denn erneut ist nun ein Prototyp des Starships bei der Landung explodiert.

"Wir müssen bloß noch etwas an der Landung arbeiten ..."

Dabei schien nach dem gelungenen Start auf dem Firmengelände in Cameron County im US-Bundesstaat Texas zunächst alles nach Plan zu verlaufen: Die Rakete SN9 erreichte die angestrebte Flughöhe von gut zehn Kilometern, schwebte einen Moment lang in der Luft und setzte dann zum Rückflug an. Doch wegen eines technischen Defekts stürzte sie auf dem Testgelände ab und ging in einem Feuerball auf. Der Testflug hatte etwa sechseinhalb Minuten gedauert.

"Wir hatten erneut einen großartigen Flug hoch zu 10.000 Metern Höhe", sagte Space-X-Ingenieur John Insprucker nach der Explosion während des live übertragenen Testflugs. "Wir müssen bloß noch etwas an der Landung arbeiten", hieß es mit Understatement – gefolgt von Optimismus wie beim vorangegangen Fehlschlag: "Alles in allem ein toller Flug – und eine Erinnerung daran, dass dies ein Testflug war." Man habe eine Menge guter Daten gesammelt und das vorrangige Ziel erreicht, Kontrolle über die Rakete und den Wiedereintritt in den Unterschallbereich zu demonstrieren.

Hintergrund

Auf lange Sicht will Space X, das sich mit seiner Rakete Falcon-9 bereits in der Raumfahrt etabliert hat, mit den Starship-Raketen Marsmissionen ermöglichen. Allerdings könnten in absehbarer Zukunft auch nähere Ziele anvisiert werden: Die US-Raumfahrtbehörde Nasa will spätestens 2024 wieder Astronauten zum Mond schicken. (red, APA, 3.2.2021)