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4,5 Millionen Stück der Playstation 5 hat Sony nach dem Release im November in den (virtuellen) Handel gebracht – und sofort waren alle ausverkauft. Der Konsolenstart und steigende Abonnentenzahlen des Playstation-Plus-Diensts bescheren Sony nun ein Rekord-Quartalsergebnis.

Konsole erzeugt Verlust

Mit den Millionenverkäufen in nur sechs Wochen zog die PS5 mit ihrer Vorgängerkonsole gleich – die PS4 konnte 2013 einen ähnlich erfolgreichen Start hinlegen. Wahrscheinlich wären es noch mehr gewesen, gäbe es nicht noch immer Lieferengpässe der neuen Konsole. Bis Ende März will Sony weitere drei Millionen Stück an den Handel liefern. Auch diese Stückzahl erscheint angesichts der hohen Nachfrage verschwindend gering. Es werden wohl nicht alle 115 Millionen PS4-Besitzer sofort wechseln wollen, aber mehr als drei Millionen werden es wohl sein.

Der Verkauf der PS5 ist für Sony weiterhin ein Verlustgeschäft. Die Herstellungskosten liegen aktuell noch über dem Verkaufspreis von 400 Euro (Digital-Edition) beziehungsweise 500 Euro (Disc-Edition). Das gleicht Sony allerdings mit besseren Margen für die noch immer im Handel stehende PS4 und steigenden Abonnentenzahlen bei Playstation Plus wieder aus. Bereits 47,4 Millionen Kunden nutzen den Abo-Dienst von Playstation, der Online-Gaming erst möglich macht und zudem pro Monat einige Gratis-Games bietet.

Auch die guten Software-Verkäufe waren ausschlaggebend für die guten Zahlen. Rund 18,4 Millionen Stück konnten allein von hauseigenen Spielen wie The Last of Us Part 2, Spider-Man: Miles Morales oder Uncharted 4 verkauft werden. Insgesamt waren es sogar über 100 Millionen Spiele im vierten Quartal 2020.

Gute Quartalsergebnisse

Damit bescherte die Gaming-Sparte dem japanischen Konzern das erfolgreichste Quartalsergebnis der Playstation-Geschichte. Rund 8,4 Milliarden Dollar Umsatz konnten erzielt werden, was ein Plus von rund 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt.

Sogar in anderen Bereichen wurde der Konzern nicht so hart getroffen wie aufgrund der Pandemie erwartet. Das aufgrund der geschlossenen Kinos stark verminderte Geschäft mit Filmen konnte der Konzern mit Lizenzerlösen aus dem TV-Geschäft und Heimvideo-Verkäufen ausgleichen.

Aussichten

Die Playstation 5 wird wohl auch weiterhin stark gefragt sein, obwohl im ersten Quartal kaum Exklusivtitel erscheinen. Manche Releases wurden sogar kürzlich nach hinten geschoben, etwa der Shooter Returnal oder das Rollenspiel Kena. Es stellt sich die Frage, ob die Titel tatsächlich noch nicht fertig sind oder man aufgrund mangelnder Neuankündigungen größere Software-Lücken Mitte des Jahres verhindern möchte. Vielleicht reicht Sony auch einfach nicht die installierte Basis an Playstation-5-Konsolen, die viele Exklusivtitel rechtfertigen würde. (aam, 3.2.2021)