Am frühen Mittwochnachmittag wurde in Wien-Favoriten offenbar eine 45-jährige Frau von ihrem Ehemann ermordet. Laut Polizeisprecher Markus Dittrich sprach der syrische Staatsbürger gegen 13.45 Uhr Streifenpolizisten an und sagte, seine Frau habe ihn geschlagen. Dabei fiel den Beamten auf, dass er an der Kleidung und an den Händen Blut hatte. Der Mann führte die Polizisten zu einer Wohnung, in der sie eine bewusstlose, stark blutende Frau entdeckten.

Die Beamten alarmierten einen Notarzt und begannen mit Erste-Hilfe-Maßnahmen. Der Notarzt versuchte ebenfalls noch, die Frau zu reanimieren, das kam aber zu spät. Kurz darauf wurde der Tod der Frau festgestellt. Sie hatte Stiche gegen den Hals erlitten. Als Tatwaffe wurde ein Gemüsemesser mit einer Klingenlänge von fünf Zentimetern sichergestellt. Eine Obduktion wird voraussichtlich am Freitag durchgeführt.

17-jähriger Sohn

Der Tatort befindet sich in einem mehrstöckigen Haus, das an eine syrisch-orthodoxe Kirche angeschlossen ist und vermutlich zum Teil als Asylunterkunft genutzt wurde. In ersten Angaben sprach der Mann von einem Streit, bei dem er seine Frau mit dem Messer getötet habe. Worum es dabei ging, war am Nachmittag noch unklar. Der Mann gab an, dass sie ihn im Zuge der Auseinandersetzung auch angespuckt habe. Die Polizei ging davon aus, dass die Tat jedenfalls am Mittwoch verübt wurde. Eine nähere Eingrenzung des Tatzeitraums war zunächst nicht möglich, die Einvernahme hatte noch nicht stattgefunden.

Das Paar hat laut Polizei einen 17-jährigen Sohn. Er wurde bereits über die Tat informiert. Er konnte sich gegenüber der Polizei nicht erklären, warum sein Vater seine Mutter getötet haben soll. Der 53-Jährige war 2014 aus Syrien nach Österreich gekommen und holte zwei Jahre später seine Familie nach. (red, APA, 3.2.2021)