Weniger Emotionen, mehr Fakten: Das wünscht sich Wolfgang Sobotka (ÖVP).

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Wien – Am Vorabend einer von der FPÖ einberufenen Nationalratssondersitzung unter dem Titel "Für die Freiheit – gegen Zwang, Willkür und Rechtsbruch" hat sich Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) zu Wort gemeldet. "Lassen wir nicht zu, dass unsere Demokratie durch eine 'Emokratie' ersetzt wird, in der nicht Fakten und Sachlichkeit, sondern einzig Emotionen und Stimmungsbilder entscheidend sind", sagte er in einem Statement angesichts der Stimmungslage im Land in Zusammenhang mit der andauernden Corona-Pandemie.

FPÖ-Abgeordnete nahmen an Demo teil

Mit Bedauern beobachte er, dass der Weg der rationalen Diskussion verlassen, der wertschätzende Umgang miteinander als Schwäche missverstanden und Falschinformationen bewusst verbreitet würden. Es mache zudem den Anschein, dass das Recht, sich zu versammeln, missbraucht und bewusst ein Keil in die Bevölkerung getrieben werde.

"Wer entgegen behördlicher Anordnung gesundheitliche Vorgaben ignoriert und zu Demonstrationen und Spaziergängen aufruft, der missbraucht seine Freiheit", gibt der Nationalratspräsident zu bedenken. Er sei davon überzeugt, dass vielen Menschen, die am vergangenen Sonntag in Österreich friedlich und berechtigterweise ihren Sorgen Ausdruck verleihen wollten, nicht immer bewusst sei, dass oftmals extremistische Kräfte versuchten, sie zu instrumentalisieren, um die Demokratie und den Rechtsstaat ins Wanken zu bringen. Auch die FPÖ-Abgeordneten Dagmar Belakowitsch, Petra Steger und Christian Hafenecker haben an der Demonstration teilgenommen. (APA, 3.2.2021)