Kanada will die rechtsradikalen "Proud Boys" als Terrororganisation einstufen.

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Ottawa – Nach der Erstürmung des US-Kapitols am 6. Januar will Kanada die rechtsradikalen "Proud Boys" als Terrororganisation einstufen. Sicherheitsminister Bill Blair kündigte am Mittwoch an, die Organisation zusammen mit zwölf anderen Gruppen, die teilweise Neonazi-Gedankengut vertreten, als "ideologisch motivierte gewalttätige Extremisten" aufzulisten.

Das bedeutet, dass Banken Vermögen der Organisationen einfrieren und Strafverfolgungsbehörden gegen Unterstützer sowie Geldgeber vorgehen können.

Trumps Aussagen

Angehörige der "Proud Boys" waren Teil des Mobs, der Anfang Jänner aufgestachelt vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump das Kapitol in Washington stürmte. Im Wahlkampf hatte Trump mit Aussagen über die Proud Boys Begeisterung im rechten Spektrum ausgelöst. In einer TV-Debatte weigerte er sich, rechtsradikale Gruppen klar zu verurteilen. Damals sagte er: "Proud Boys – haltet euch zurück und haltet euch bereit." (APA, 3.2.2021)