500 Millionen Dollar jährlich soll Amazon die Spieleentwicklung wert sein.

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Nach der Ankündigung von Jeff Bezos, im Laufe des Jahres als Amazon-Chef abtreten zu wollen, rückt der künftige CEO Andy Jassy immer mehr ins Rampenlicht. Dies könnte bedeuten, dass die Gaming-Sparte von Amazon neuen Auftrieb bekommt.

Cloud-Gaming

Nachdem Google mit ihrem Cloud-Gaming-Service gerade in der Krise steckt, kämpft auch Amazon mit Anlaufschwierigkeiten. Bereits vor acht Jahren gründete man die Amazon Game Studios, die bis heute kein erfolgreiches Spiel veröffentlichen konnten. Zuletzt wurde etwa das Multiplayer-Spiel Crucible aufgrund von Erfolglosigkeit eingestellt.

An Aufgabe denkt man bei Amazon dennoch nicht, was jetzt Mails von Jassy, die via der Website Bloomberg veröffentlicht wurden, deutlich machen. Dort spricht er sich eindeutig für die interne Gaming-Entwicklung aus. "Gleich vom Start weg erfolgreich zu sein ist weniger stressig, aber wenn es länger dauert, ist es meist genussvoller." Jassy bezieht sich in diesen Mails offenbar auf den nicht stattfindenden Output seiner Amazon Game Studios. "Ich glaube unser Studio wird es schaffen, wenn wir weiter fokussiert an unseren Zielen arbeiten."

Neben den eigenen Entwicklerstudios arbeitet Amazon ebenfalls an einer Cloud-Gaming-Lösung, genannt Projekt Luna. Bis jetzt ist der Service nur in den USA erhältlich und dort noch in der Beta-Phase. Der Traum, auf jedem Gerät und zu jeder Zeit die neuesten Games spielen zu können, ist bei dem US-Konzern also noch in einer frühen Entwicklungsphase.

Seit acht Jahren entwickelt Amazon eigene Spiele. Bisher ohne Erfolg.
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Aussicht

In acht Jahren kein erfolgreiches Spiel liefern zu können und es trotzdem weiter zu versuchen, spricht für die Durchhaltekraft von Amazon – und deren Geldreserven. Die neue Führung scheint hinter dem Projekt zu stehen. Ob man am Ende wirklich selbst Spieleentwickler sein wird oder doch nur Zulieferer von Technologie oder Ressourcen, wie Google das mit Stadia aktuell versucht, wird sich zeigen. Die schnelle Eroberung des Gaming-Marktes wird aber wohl auch Amazon nicht gelingen. (aam, 4.2.2021)