Bernd (Jan Josef Liefers ) und Sabine Küster (Katahrina Schüttler) in der ZDF-Miniserie "Tod von Freunden".

Foto: ZDF und Letterbox / Thorsten Jander.

Und sie lebten glücklich bis an ihr Ende. Ein Leben wie aus einem Märchenbuch? Das wär schon was. Doch das spielt es meist nicht. Es wird nicht immer alles gut, da kann man sich noch so sehr bemühen. Das Leben ist eben kein Wunschkonzert.

Auch nicht für die zwei eng befreundeten Familien, die es sich in der ZDF-Serie Tod von Freunden (vier Doppelfolgen ab Sonntag, 22.15 Uhr im ZDF) so scheinbar paradiesisch auf einer kleinen, beschaulichen Insel im deutsch-dänischen Grenzgebiet eingerichtet haben. Die Eltern mögen einander sehr, die jugendlichen Kinder mögen einander auch ("Einer für alle – alle für einen") , wachsen geborgen auf wie einst der Nachwuchs in Bullerbü.

Trauer, Schuldgefühle, Vergangenheit

Perfektes Patchwork mit den Paaren Bernd (Jan Josef Liefers) und Sabine Küster (Katharina Schüttler) sowie Jakob (Thure Lindhardt) und Charlie Jensen (Lene Maria Christensen) inmitten der Ford-Idylle. Doch dann passiert das Schreckliche: Bei einem Segeltörn geht der fast erwachsene Kjell über Bord, bleibt verschollen. Er wird nicht gefunden – weder tot noch lebendig. In die Trauer mischen sich nicht nur Schuldgefühle. Es klopft auch die Vergangenheit an, ein lange verdrängtes Ereignis droht das vermeintliche Paradies zu zerstören.

Autor und Regisseur Friedemann Fromm zerlegt den Traum der Bilderbuchidylle. Die acht Familienmitglieder haben jeweils ihre eigene Sicht auf die Dinge. Jede Folge erzählt die Ereignisse aus einer anderen Perspektive. Vieles bleibt lange unklar, eines aber ist sicher: Wahres Glück lässt sich nicht austricksen, die Wahrheit ist immer stärker als die Lüge – und oft auch schmerzhafter. Auch wenn man das lange nicht wahrhaben will. (Astrid Ebenführer, 5.2.2021)