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Über die Organisation Covax kommt in ärmeren Ländern vor allem der Impfstoff von Astra Zeneca zum Einsatz –auch wegen der besonders schwierigen Lagerbedingungen.

Foto: AP Photo/Silvia Izquierdo

25. Nicht 25 Millionen oder 25 Promille oder gar 25 Prozent, sondern 25. Das war die Anzahl an Personen, die laut Statistiken bis Ende Jänner auf dem gesamten afrikanischen Kontinent gegen Covid-19 geimpft wurden. Auch andere Gebiete außerhalb der reichen, westlichen Welt haben bisher kaum Impfstoff zu Gesicht bekommen – und das wird sich, aller Voraussicht nach, auch nur langsam ändern.

Eine zumindest hoffnungsvolle Botschaft kam jüngst allerdings aus Genf, wo die Organisation Covax ihre Impfpläne für die erste Jahreshälfte konkretisierte. 330 Millionen Impfdosen – also genug für 165 Millionen Menschen – sollen nach den Plänen der Organisation bis Ende Juni 2021 verteilt werden. 3,3 Prozent der Bevölkerung in den teilnehmenden 145 Staaten können so immunisiert werden.

Fast ausschließlich handelt es sich dabei um den Impfstoff von Astra Zeneca, sowohl von der Firma selbst als auch, unter Lizenz hergestellt, vom indischen Serum Institute. Nur 1,2 Millionen Dosen kommen von Pfizer/Biontech – auch wegen der für ärmere Länder besonders schwierigen Lagerbedingungen.

Faire Aufteilung

Covax war Mitte 2020 aus der Taufe gehoben worden – ursprünglich mit dem Ziel, die weltweite Impfstoffaufteilung fair zu gestalten. Die Organisation sieht ein Schema vor, bei dem durch die Bestellungen reicherer Länder die Einkäufe für ärmere subventioniert werden.

Hintergedanke ist nicht nur Fairness, sondern auch eine medizinische Tatsache: Erst wenn die Impfung weltweit verbreitet ist, gibt es etwa eine Handhabe gegen das Entstehen neuer, gefährlicherer Varianten.

Allerdings hatten mehrere reichere Staaten gleichzeitig begonnen, auf eigene Faust Impfstoff zu kaufen. Das sorgte für Kritik, weil dadurch die Preise für Vakzine stiegen – und weil eine gleichzeitige, faire Verteilung nicht mehr möglich war.

Allerdings verzichten viele reichere Staaten nun im Gegenzug auf die ihnen zustehenden Impfstoffmengen von Covax – was dafür sorgt, dass etwas mehr Serum für den Rest da ist.

Mehrere Quellen

Allerdings haben nicht alle reicheren Staaten nun auf ihren Impfstoff verzichtet. Für etwas Argwohn sorgt etwa Kanada, das über andere Quellen ausreichend Impfstoff vorbestellt hat, um ein Fünffaches der eigenen Bevölkerung durchzuimpfen. Ottawa entnimmt nun trotzdem knapp zwei Millionen Dosen bei Covax, argumentiert aber, man werde später übriggebliebenen Impfstoff spenden.

Auch Chile, Neuseeland und Katar haben Vakzine bei Covax bestellt, obwohl sie auch aus anderen Quellen versorgt werden. 16 afrikanische Staaten haben sich unterdessen einer Initiative der Afrikanischen Union angeschlossen, die ihrerseits hunderte Millionen Dosen kaufen will. Andere Staaten – etwa Syrien, Nordkorea und der Jemen – werden vorerst weiter nur durch Covax beliefert. (Manuel Escher, 4.2.2021)