Die Republikanerin Marjorie Taylor Greene steht im Fokus der Debatte.

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Washington – Angesichts großer Empörung über ihre Äußerungen bemüht sich eine US-Abgeordnete, die als Anhängerin von Verschwörungstheorien bekannt ist, um Schadensbegrenzung. Die Republikanerin Marjorie Taylor Greene, die seit Jänner einen Sitz im US-Repräsentantenhaus hat, äußerte am Donnerstag im Parlament Bedauern über einzelne Äußerungen. Im Jahr 2018 sei sie eine Zeit lang Thesen der QAnon-Verschwörungstheorie gefolgt und habe diese auch weiterverbreitet.

Sie habe Dinge geglaubt, die nicht wahr seien. "Das bedauere ich sehr." Inzwischen habe sie sich davon losgesagt.

Rückzieher

Anhänger von QAnon behaupten zum Beispiel, dass der ehemalige US-Präsident Donald Trump versucht habe, systematischen Kindesmissbrauch durch satanistische Politiker der Demokraten aufzudecken. Green betonte im Kontrast zu früheren überlieferten Äußerungen nun auch, Schulmassaker und die Terroranschläge vom 11. September 2001 habe es wirklich gegeben. "Ich glaube nicht, dass das erfunden ist."

Die Abgeordnete äußerte sich kurz vor einer Abstimmung über ihren Rauswurf aus mehreren Ausschüssen des Repräsentantenhauses. Demokraten in der Kammer hatten angesichts ihrer hochgradig umstrittenen Äußerungen angestoßen, sie aus den Ausschüssen für Bildung und Arbeit sowie aus dem Budgetausschuss zu entfernen. Greene betonte weiter: "Das waren Worte aus der Vergangenheit." Sie seien nicht Ausdruck ihrer Werte.

Der Demokrat Jim McGovern warf Greene vor, sie habe in ihrer Rede lediglich einen Teil ihrer Äußerungen aus dem Jahr 2018 bedauert. Er habe aber keinerlei Entschuldigung für diverse gefährliche und schockierende Äußerungen aus anderen Jahren gehört. Auch habe Greene QAnon-Anhänger erst kürzlich noch als Patrioten bezeichnet. (APA, dpa, 4.2.2021)