Der Oberarzt hatte während der heiklen Operation an einen Assistenzarzt übergeben und das Haus verlassen (Symbolbild).

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Linz – Die Staatsanwaltschaft Linz hat die Ermittlungen gegen einen ehemaligen Oberarzt des Linzer Kepler-Uniklinikums, der während einer noch laufenden Operation das Haus in Richtung seiner Privatordination verlassen hatte, eingestellt. Laut Gutachten liege zwar ein krasser Behandlungsfehler vor, der Tod des Patienten wäre aber auch bei Anwesenheit des Arztes nicht zu verhindern gewesen, bestätigte eine Sprecherin der APA am Freitag entsprechende Medienberichte.

Der Oberarzt hatte während der heiklen Operation an einen Assistenzarzt übergeben und das Haus verlassen. Der 77-jährige Patient, der wegen eines Aortarisses eingeliefert worden war, starb. Laut der Obduktion erlag er einem Hinterwandinfarkt, den er während des Eingriffs erlitten hatte.

Das Spital hatte den Mediziner nach dem Vorfall zunächst entlassen. Der Oberarzt wollte dagegen juristisch vorgehen, schließlich trennte man sich aber einvernehmlich. Das Land verschärfte als Konsequenz aus dem Fall die Richtlinien für Nebentätigkeiten von Ärzten in seinen Spitälern. Nun muss zwischen dem geplanten Dienstende im Krankenhaus und einer Nebentätigkeit, etwa in einer Privatordination, ein gewisser zeitlicher Abstand liegen. (APA, 5.2.2021)