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Bei der Wohnungssuche auf Facebook ist Vorsicht geboten.

Foto: Reuters

"Das sind ja Preise wie in Salzburg!", mokierte sich die Internet-Nutzerin über die aktuelle Wohnungslage. Sie war in der Facebook-Gruppe "Provisionsfreie Wohnungen in Wien von Privat ohne Makler" auf eine interessante Wohnung gestoßen, doch der Preis – 1400 Euro für 84 m² – hat offenbar ihren Glauben an die Menschheit ein wenig erschüttert.

So geht es einigen, die sich dort tummeln. Nach mehrtägiger Beobachtung all der vielen ähnlich lautenden Gruppen (es gibt sie auch für Graz und andere Städte) lässt sich sagen: Schnäppchen gibt es da kaum. Jetzt könnte man einwenden: Von Schnäppchen hat ja keiner was gesagt. Das ist richtig. Allerdings lässt vieles darauf schließen, dass sich in diesen Gruppen einerseits gerade sehr viele ehemalige Airbnb-Vermieter und Vorsorgewohnungsbesitzer finden. Die geiern regelrecht auf die sehr häufigen Sucheinträge (Typus: "Suche Wohnung zwei Zimmer max. 750 Euro Bezirk egal") und bieten sogleich ihre eh meist recht hübschen, aber teuren Kleinwohnungen über Privatnachrichten feil.

"Kein Paar erwünscht"

Andererseits sind in diesen Gruppen ganz offensichtlich auch viele Wohnungssuchende unterwegs, die über das österreichische Mietrecht (Richtwertmiete im Altbau) und den Wohnungsmarkt generell wenig Bescheid wissen (etwa weil sie gerade erst hierherziehen wollen). Und die treffen dann dort mitunter auf Wohnungsbetrüger (kassieren die Kaution in bar und tauchen unter) oder auch auf Vermieter mit – sagen wir es mal so – speziellen Vorstellungen. Da steht dann in einer Anzeige für eine 52-m² -Wohnung "Kein Paar erwünscht", oder es wird auf ein Jahr befristet.

Viele Menschen suchen nun übrigens auch Einfamilienhäuser zur Miete. Dabei gilt ganz besonders: Bitte rechtlich beraten lassen! Hier gilt das Mietrecht nicht, sondern nur das ABGB. Man kann da wirklich sehr viel falsch machen. (Martin Putschögl, 05.02.2021)