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Die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom begründet den Entzug der Sendelizenz mit mangelnder Unabhängigkeit des Senders CGTN. Im Bild: Die Zentrale von CCTV in Peking, CGTN ist der englischsprachige Sender.

Foto: AP / Mark Schiefelbein

Peking – China hat den Entzug der Sendelizenz seines staatlichen Senders CGTN in Großbritannien scharf kritisiert. "Wir fordern Großbritannien nachdrücklich dazu auf, seine politischen Manöver sofort einzustellen und seine Fehler zu korrigieren. China behält sich das Recht vor, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die legitimen Rechte und Interessen der chinesischen Medien zu schützen", sagte Außenamtssprecher Wang Wenbin am Freitag in Peking.

Mangelnde Unabhängigkeit

Zuvor hatte die britische Medienaufsichtsbehörde Ofcom am Donnerstag bekanntgegeben, dass der englischsprachige Staatssender China Global Television Network (CGTN) seine Sendelizenz in Großbritannien verloren habe. Die Behörde begründete ihre Entscheidung mit mangelnder Unabhängigkeit. Das Unternehmen Star China Media Limited, das die CGTN-Lizenz besitze, trage nicht die redaktionelle Verantwortung.

Das Verhältnis zwischen London und Peking war zuletzt zunehmend angespannt, weil Großbritannien den Umgang Chinas mit der Demokratiebewegung in Hongkong wiederholt scharf kritisiert hatte. Auch hatte es Kritik an Pekings Vorgehen gegen die muslimische Minderheit der Uiguren in der Region Xinjiang geübt.

CGTN verurteilte das Vorgehen der britischen Behörde

Auch CGTN verurteilte am Freitag das Vorgehen der britischen Behörden, für das laut einer Mitteilung des Senders "rechtsextreme Organisationen und antichinesische Kräfte" verantwortlich seien. Ofcom habe den Ruf von CGTN als "professionelle internationale Medienorganisation" ignoriert. Die Ausstrahlung von CGTN liege "im öffentlichen Interesse Großbritanniens".

Unmittelbar nach Bekanntgabe des Lizenzentzugs hatte China am Donnerstag den britischen Sender BBC ins Visier genommen. Das Pekinger Außenministeriums beschuldigte BBC "Fake News" über China verbreitet zu haben. Man behalte sich weitere Schritte vor. (APA, 5.2.2021)