Wieder voll dabei: Dominik Paris.

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Konstante am Podest: Matthias Mayer.

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Muss die Saison beenden: Josef Ferstl.

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Garmisch-Partenkirchen – Die Weltcup-Abfahrt der Herren in Garmisch-Partenkirchen und damit die letzte vor der Alpinski-WM in Cortina d'Ampezzo hat einen Sieg von Dominik Paris gebracht. Der Südtiroler setzte sich 0,37 Sekunden vor dem Kitzbühel-Doppelsieger und Disziplinführenden Beat Feuz aus der Schweiz und 0,40 vor dem Kärntner Matthias Mayer durch. Dessen näherer Landsmann Max Franz verpasste als Vierter das Podest nur um 2/100 Sekunden, empfahl sich aber für einen WM-Startplatz.

Für Paris war es der erste Sieg nach seinem im Jänner 2020 erlittenen Kreuzbandriss, sowie der 19. insgesamt. Mayer hatte ihn stark auf der Rechnung gehabt. "Ich wusste, dass Paris alles geben wird, das hat er gestern gezeigt. Ich habe gescheit Gas gegeben und probiert, mich kleinzumachen und voll reinzuhängen. Ich habe in der Hölle einen kleinen Fehler gemacht", erklärte Mayer im ORF-TV. Seine Fahrt sei ziemlich am Limit gewesen, bestätigte Paris. "Es ist in letzter Zeit aufwärts gegangen, das Selbstvertrauen und die Lockerheit sind zurück."

Weiche Piste

Die Piste sei im Gegensatz zum ersten Training etwas weicher geworden, aber für die warmen Temperaturen sei sie gut gewesen, erklärte Mayer. "Es läuft gut für mich, es fehlt leider ein bissl für ganz vorne, ich hoffe, dass auf die nächste Woche hin noch was drinnen ist." Da steht am Sonntag die WM-Abfahrt in Cortina d'Ampezzo auf dem Programm, vorher wird er aber noch Super-G und Kombination bestreiten, auch Slalom-Training hat er bereits in den Beinen.

FIS Alpine

Franz näherte sich nach seinem besten Saisonergebnis der WM. "Es tut gut, ein Ergebnis stehen zu haben, ich bin sehr zufrieden. Den Start habe ich ein bisserl verschlafen, ich habe etwas zögerlich angefangen, es ist doch um einiges unruhiger geworden. Sonst ist mir die Fahrt ganz gut geglückt", sagte Franz. Neunter wurde auf rasch schlechter werdender Piste mit der in diesem Kontext gesehen hohen Startnummer 21 Daniel Hemetsberger (+1,15), Vincent Kriechmayr landete nach grobem Schnitzer auf Platz elf (+1,23).

Zufriedener Hemetsberger

Hemetsberger gelang damit ein zweites gutes Ergebnis nach Platz zehn in Kitzbühel. "Ich bin sehr, sehr zufrieden. Mit der WM habe ich mich noch nicht befasst", sagte er. Fixstarter ist in Italien Kriechmayr. "So schlecht war meine Fahrt nicht, die letzte Kurve war ein blöder Fehler, ich war zu früh, die Richtung hat nicht gepasst. Der Rest war besser als in Kitzbühel", erklärte der Oberösterreicher. Im Super-G am Samstag zählt er nach dem Sieg in Kitz zu den Mitfavoriten. Auch Otmar Striedinger (16.) darf aufgrund der Saisonplatzierungen mit einem WM-Einsatz rechnen.

Prominenter Vorläufer war beim ersten Weltcup nach seiner Hüft-Operation Vorjahressieger Thomas Dreßen, der Deutsche hatte sich gegen ein Antreten im Rennen entschieden. "In den Passagen oben war ich im Training dabei, aber im technisch anspruchsvolleren Teil, wo das Gefälle dazukommt, ist das Selbstvertrauen noch nicht so ganz da." Hinsichtlich WM bleibe es abzuwarten, was das Training bringe, er kenne die Strecke ja noch nicht.

Gestürzter Ferstl

Für seinen Landsmann Josef Ferstl indes ist die Saison zu Ende. Er fuhr nach einem heftigen Sturz mit Abflug ins Netz noch selbst auf Skiern ins Ziel, bei einer MRT-Untersuchung wurde ein Muskelbündelriss im linken Hüftbeuger sowie ein angebrochenen linkes Sprunggelenk diagnostiziert. "Diese Verletzung wenige Tage vor dem WM ist natürlich bitter, auf der anderen Seite bin ich froh, dass nicht mehr passiert ist", sagte Ferstl.

Die Abfahrt fand wie schon das von Franz gewonnen einzige Training auf um etwa zwanzig Sekunden verkürzter Strecke statt. Im ursprünglichen Startbereich ist es so eng, dass die Covid-Maßnahmen nicht entsprechend umgesetzt werden hätten können. (APA, 5.2.2021)

Ergebnis:

1. Dominik Paris (ITA) 1:33,81
2. Beat Feuz (SUI) 1:34,18 +0,37
3. Matthias Mayer (AUT) 1:34,21 +0,40
4. Max Franz (AUT) 1:34,23 +0,42

5. Christof Innerhofer (ITA) 1:34,53 +0,72
6. Carlo Janka (SUI) 1:34,83 +1,02
7. Travis Ganong (USA) 1:34,91 +1,10
8. Marco Odermatt (SUI) 1:34,93 +1,12
9. Daniel Hemetsberger (AUT) 1:34,96 +1,15
10. Johan Clarey (FRA) 1:34,99 +1,18

11. Vincent Kriechmayr (AUT) 1:35,04 +1,23
12. Dominik Schwaiger (GER) 1:35,17 +1,36
13. Kjetil Jansrud (NOR) 1:35,23 +1,42
14. Romed Baumann (GER) 1:35,34 +1,53
15. Niels Hintermann (SUI) 1:35,37 +1,56
16. Otmar Striedinger (AUT) 1:35,57 +1,76
17. Matthieu Bailet (FRA) 1:35,87 +2,06
18. Jared Goldberg (USA) 1:35,94 +2,13
19. Nils Allegre (FRA) 1:35,96 +2,15
20. Felix Monsen (SWE) 1:35,99 +2,18

21. Bryce Bennett (USA) 1:36,04 +2,23
22. Matteo Marsaglia (ITA) 1:36,05 +2,24
23. Adrien Theaux (FRA) 1:36,13 +2,32
24. Andreas Sander (GER) 1:36,18 +2,37
25. Daniel Danklmaier (AUT) 1:36,59 +2,78
25. Simon Jocher (GER) 1:36,59 +2,78
27. Adrian Smiseth Sejersted (NOR) 1:36,70 +2,89
28. Henrik Roea (NOR) 1:36,74 +2,93
29. Manuel Schmid (GER) 1:36,77 +2,96
30. Emanuele Buzzi (ITA) 1:36,78 +2,97

weiter:
42. Christopher Neumayer (AUT) 1:37,45 +3,64

Ausgeschieden:
Christian Walder, Hannes Reichelt (beide AUT), Nicolas Raffort (FRA)

Disqualifiziert:
Maxence Muzaton (FRA)

Gesamtwertung (nach 26 Rennen):

1. Alexis Pinturault (FRA) 924
2. Marco Schwarz (AUT) 666
3. Marco Odermatt (SUI) 639
4. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 560
5. Henrik Kristoffersen (NOR) 544
6. Loic Meillard (SUI) 526
7. Matthias Mayer (AUT) 524
8. Filip Zubcic (CRO) 484
9. Beat Feuz (SUI) 458
10. Ramon Zenhäusern (SUI) 443
11. Vincent Kriechmayr (AUT) 415
12. Sebastian Foss-Solevaag (NOR) 405
13. Clement Noel (FRA) 373
14. Manuel Feller (AUT) 372
15. Dominik Paris (ITA) 344

Abfahrt Herren (6):

1. Beat Feuz (SUI) 406
2. Matthias Mayer (AUT) 358
3. Dominik Paris (ITA) 288
4. Johan Clarey (FRA) 243
5. Aleksander Aamodt Kilde (NOR) 190
6. Romed Baumann (GER) 174
7. Vincent Kriechmayr (AUT) 167
8. Otmar Striedinger (AUT) 155

9. Andreas Sander (GER) 155
10. Max Franz (AUT) 141

Mannschaft Herren (26):

1. Schweiz 3866
2. Österreich 3661
3. Frankreich 2801
4. Norwegen 2548
5. Italien 1370

Nationencup (48):

1. Schweiz 7250
2. Österreich 6389
3. Italien 4370
4. Norwegen 3527
5. Frankreich 3478