Zukunftsprognosen machen Spaß – zumindest so lange, bis sie fällig werden. Ein Ausweg für Zukunftsforscher ist bisweilen, das Eintrittsdatum möglichst weit nach hinten zu verschieben und darauf zu hoffen, dass sich später niemand mehr daran erinnert. Das dachten sich wohl auch die Autoren des Usborne Book of Future, erschienen im Jahr 1979, die eine sehr sportliche Vision für die Olympischen Spiele 2020 zeichneten.


Sie rechneten damit, dass das Großsportereignis 2020 erstmals auf dem Mond stattfinden würde. Bewohnt, so die Autoren, wäre der Erdtrabant ja ohnehin schon seit den 90er-Jahren. Ja, sogar Kinder würden den Spielen beiwohnen, welche die Erde nur aus nostalgischen Erzählungen ihrer Eltern kennen. Die geringere Gravitation auf dem Mond könnte sogar neue Weltrekorde beflügeln: Die Messlatte für den lunaren Stabhochsprung legten die Futuristen der 70er-Jahre auf 14 Meter – fast dreimal so hoch wie der damalige Weltrekord.

Stattgefunden haben die Olympischen Spiele 2020 bekanntlich weder auf dem Mond noch auf der Erde. Aber wer hätte vor 41 Jahren schon gedacht, dass sich die Menschheit in Zukunft durch so etwas Basales wie ein Virus aus der Fassung bringen lässt? (pp, 8.2.2021)