14 Auslandsaufenthalte sind von FH-Studierenden im Sommersemester geplant. Ob diese auch so stattfinden können, werde sich erst zeigen.

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Ein Studienaufenthalt im Ausland ist für viele der Höhepunkt des Studiums, gefördert wird diese Mobilität durch Mittel des Erasmus+-Programms. Aber nicht nur die Corona-Pandemie hat vielen auch hier einen Strich durch die Rechnung gemacht, auch der Brexit hat Auswirkungen auf das Förderprogramm Erasmus+. Denn mit dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, ist das Land, eines der beliebtesten Zielländer, auch aus dem Erasmus+-Programm ausgestiegen. Auslandsaufenthalte, die bis Ende 2020 genehmigt wurden, können noch stattfinden, heißt es dazu in einer Aussendung.

Aber in Zeiten von Lockdown und Distance-Learning sind Auslandsaufenthalte nur halb so interessant. An der FH Salzburg findet ein Studierendenaustausch dennoch statt. "Wer während des Bachelorstudiums ein Auslandssemester absolvieren möchte, hat nur einmal die Zeit dafür", sagt Teresa Rieger, Leiterin des International Office der FH Salzburg. Zwar sei es im Zuge der Pandemie zu einigen Absagen gekommen, das Interesse an einem Auslandssemester sei aber nach wie vor ungebremst. Vonseiten der FH werde versucht, trotz Corona-Einschränkungen das Ankommen und das Vernetzen mit Studienkollegen so gut es geht zu ermöglichen.

Im Sommersemester starten trotz Corona-Auflagen 20 Incoming-Studierende an der FH Salzburg, rund 25 Studierende aus dem europäischen Ausland sind bereits seit Beginn des Wintersemesters an der FH Salzburg und werden auch im Sommersemester in Salzburg bleiben. 14 Auslandsaufenthalte sind von FH-Studierenden im Sommersemester geplant. Ob diese auch so stattfinden können, werde sich erst zeigen. Das werde stark von den gültigen Reisebeschränkungen abhängen, so Rieger. In Zeiten von Distance-Learning finden auch die Einführungswochen für Erasmus-Studierende ausschließlich virtuell statt. Während der Quarantäne werden Incomings von Studierenden versorgt.

Neue App und Ausweitung des Programms

Für das kommende Wintersemester hoffen viele wieder auf bessere Rahmenbedingungen. Derzeit gibt es bereits über 96 Anmeldungen – wie sehr sich diese auch in die Realität umsetzen lassen, werden die nächsten Monate zeigen. Die FH Salzburg sieht die Entscheidung bei den Studierenden. Generell wurden keine Auslandsaufenthalte abgesagt, sagt Rieger. "Wir informieren die Studierenden aber über mögliche Konsequenzen, wenn sie beispielsweise in ein Land mit vielen Corona-Infizierten reisen möchten. Entscheiden muss das dann aber jeder für sich."

Zukünftig soll jedenfalls der Auslandsaufenthalt noch einfacher zu planen sein. Vergangene Woche stellten Vertreter der EU-Kommission, von Hochschulen und Studierenden die Erasmus+-App vor. Ziel sei es, die Mobilität Studierender "einfacher, zugänglicher und inklusiver" zu gestalten, sagte die für Bildung und Jugend zuständige EU-Kommissarin Mariya Gabriel. Wer über das Programm Erasmus+ einen Aufenthalt im Ausland plant, soll über die App alle relevanten Informationen abrufen, administrative Dinge erledigen und Kontakte knüpfen können. Die App enthält zum Beispiel eine Checkliste, die die Studierenden Schritt für Schritt durch ihren Auslandsaufenthalt begleitet. Über Push-Benachrichtigungen können sich die Studierenden von der Heimat- und Gasthochschule über aktuelle Entwicklungen informieren lassen.

In den kommenden sieben Jahren wird das Austauschprogramm deutlich ausgeweitet. Von 2021 bis 2027 werden mehr als 26 Milliarden Euro dafür zur Verfügung stehen. Erasmus+ werde nicht nur höhere, sondern alle Formen der Bildung und Ausbildung abdecken. (ost, 10.2.2021)