Die Messung ist in der Google-Fit-App angesiedelt.

Grafik: Google

Es war lange eine Spezialität von Samsung-Smartphones: Bis zum Galaxy S10 konnte man mittels eines eigenen Sensors an der Rückseite den eigenen Puls messen. Nun erlebt dieses Feature bei Google, Konkurrent und Partner von Samsung in Personalunion, ein Comeback – kommt dort aber ganz ohne Extra-Hardware aus.

Sensoren

In einem Blogeintrag kündigt der Softwarehersteller zwei neue Fitness-Features für seine Pixel-Smartphones an. Mit einem Update der Google-Fit-App sollen diese sowohl den Puls- als auch die Atemfrequenz der Nutzer messen können. Für beides bedient man sich eines bereits im Gerät verbauten Sensors: der Kamera. So reicht es für die Atemfrequenzmessung, das Smartphone vor sich abzustellen. Dieses erkennt dann mithilfe der Frontkamera die leichten Bewegungen des Brustkorbs und wertet sie aus.

Etwas anders klappt das Ganze für die Pulsmessung: Hierfür muss der Finger auf der Rückkamera abgelegt werden. Die durch die Blutzirkulation entstehenden leichten Änderungen der Hautfarbe werden dann für die Berechnung herangezogen. Ähnliche Apps zirkulierten schon vor Jahren, Google betont aber, dass die eigenen Messungen nicht zuletzt dank der Fortschritte beim Maschinenlernen erheblich besser sein sollen. Jedenfalls habe man für beide Messungen klinische Studien durchgeführt, um die Zuverlässigkeit zu garantieren. Besonderen Wert habe man dabei darauf gelegt, dass all dies bei unterschiedlichen Hautfarben, aber auch Alterskategorien gleich gut funktioniert.

Neue Möglichkeiten

Google sieht dies nicht bloß als nette Spielerei, sondern als durchaus ernsthaften Teil der eigenen Forschung im Gesundheitsbereich. Der Fortschritt bei Smartphone-Sensoren würde neue Möglichkeiten ergeben, um günstige Messmethoden für medizinische Aufgaben zu entwickeln.

Die beiden neuen Features sollen zunächst exklusiv für Pixel-Smartphones verfügbar sein. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen dann aber auch andere Android-Geräte unterstützt werden. (apo, 5.2.2021)