Zu Hause wird man per Webapp

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Sechs Teststraßen und rund 30 Schnupfenboxen für Personen mit Symptomen gibt es bereits in Wien. Nun soll das Angebot weiter ausgebaut werden. Derzeit werden rund 45.000 Tests pro Tag durchgeführt. In Zusammenarbeit mit der Wiener Wirtschaftskammer sollen ab sofort regelmäßige Screenings von Wiener Betrieben sowie Sozial- und Gesundheitsorganisationen durchgeführt werden, wie Bürgermeister Michael Ludwig, Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (beide SPÖ) sowie Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck am Freitag ankündigten.

Im Rahmen des Pilotprojekts, das bereits Ende Jänner angelaufen ist, sollen die Mitarbeiter der angemeldeten Betriebe und des Sozial- und Gesundheitsbereichs sowie deren Familienangehörige zweimal wöchentlich für einen PCR-Selbsttest gurgeln. Verwendet werden Testkits mit einem Verfahren, das vom Wiener Start-up Lead Horizon entwickelt wurde und seit Sommer 2020 im Einsatz ist – bisher allerdings nur bei Menschen mit Symptomen.

Die Gurgeltests werden per Anleitung einer Web-App zu Hause durchgeführt. Die Proben werden in der Testphase über Bipa-Filialen sowie die teilnehmenden Firmen gesammelt und von der Post in das Wiener Lifebrain-Covid-Labor gebracht, wo die Auswertung erfolgt. Ein Ergebnis soll innerhalb von 24 Stunden vorliegen und gilt als Eintrittsticket bei den körpernahen Dienstleistern.

Auch Privatbetriebe nehmen Teil

Gescreent werden sollen derzeit vor allem Mitarbeiter und deren Haushaltsangehörige im Gesundheits- und Sozialbereich – insbesondere in der 24h-Betreuung. Aber auch Privatbetriebe können an dem Projekt teilnehmen. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Wien seien Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel, Dienstleistungen, Verwaltung und Interessenvertretungen dafür ausgewählt worden.

Man werde das Projekt auf "zwei Schienen" fahren, erklärte Hacker. In der Pilotphase werden erst nur die angemeldeten Betriebe teilnehmen, dann – vermutlich ab März – soll das Gurgeln für zu Hause in der breiten Bevölkerung (auch ohne Symptome) ausgerollt werden. "Die Möglichkeiten der Labore, nach oben zu fahren, ist gegeben", sagte der Gesundheitsstadtrat. In der breiten Phase werde ein Testkit rund fünf Euro kosten, erklärte Ruck. Der Nutzer werde selbst nichts zahlen. "Es gibt keine Kosten für die Bevölkerung", betonte Hacker. Pro Woche können 1,5 Millionen Testkits produziert werden. (Oona Kroisleitner, 5.2.2020)