Die Jungen sind jetzt recht eingesperrt. Partys verboten und so. Da kann man schon auf Ideen kommen. Was machen viele Teenager also? Sie demonstrieren gegen die Abschiebung anderer Teenager. Dieser Tage in Bregenz und Eisenstadt. Diesen Samstag in Wien (Heldenplatz) und anderen Städten für die Aufnahme von Kindern aus Moria.

Andere Schüler und Schülerinnen haben sich schon – vergeblich – gegen die Abschiebung ihrer zwölfjährigen Mitschülerin Tina nach Georgien eingesetzt. Die Schule dort ist zwar keine Elendsbaracke, wie falsch dargestellt wurde, aber Tina kann die georgische Schrift nicht lesen und schreiben.

The kids are alright: In ganz Österreich demonstrieren Jugendliche gegen die Abschiebungen von Gleichaltrigen, wie hier in der Wiener Innenstadt am 28. Jänner.
Foto: APA/HANS PUNZ

Ihre Mitschüler sind um drei Uhr früh in der Kälte gestanden, um die Abschiebung zu verhindern. Aber keine Chance gegen Spezialpolizei und Polizeihunde. Das war Staatsbürgerkunde live! Der 17-jährige Schulsprecher des Gymnasiums Stubenbastei, in dem Tina eine gute Schülerin war, sagte im ORF: "Wenn eine perfekt integrierte Familie, deren Heimat Österreich ist, einfach mitten in der Nacht abgeschoben wird in ein Land, zu dem sie eigentlich keinen wirklichen Bezugspunkt hat, wenn das gesetzeskonform ist, dann stimmt etwas mit den Gesetzen nicht."

Ideen, die diese Kids haben! Statt mit Tiktok zu spielen oder aufs Geilomobil zu sparen, holen sie sich ihre erste Lektion in angewandter österreichischer Menschenrechtskunde. Kinder, so geht das nicht, so werden aus euch keine braven Österreicher! (Hans Rauscher, 6.2.2021)