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Südafrika wird den Einsatz des Impfstoffs des britisch-schwedischen Konzerns Astra Zeneca aussetzen.

Foto: REUTERS/Peter Cziborra

Pretoria – Südafrika wird den Einsatz des Impfstoffs des britisch-schwedischen Konzerns Astra Zeneca aussetzen. Das kündigte Gesundheitsminister Zweli Mkhize am Sonntag an. Südafrika wolle mit Wissenschaftern beraten, wie man mit diesem Impfstoff am besten verfahre, berichtete die "New York Times".

Zuvor hatte Astra Zeneca einen Bericht der "Financial Times" bestätigt, wonach der Impfstoff laut ersten Daten einer nicht umfangreichen Erprobung nur begrenzten Schutz gegen milde und moderate Krankheitsverläufe nach Infektionen mit der südafrikanischen Mutation (B.1.351) bietet, die jüngst auch in Tirol aufgetaucht ist.

Studienergebnisse

Die Ergebnisse stammen aus einer Studie der südafrikanischen Universität Witwatersrand und der Universität Oxford, mit der Astra Zeneca den Impfstoff entwickelte, teilte das Unternehmen am Samstag mit. 2.026 Personen hatten an der laut der Zeitung noch nicht durch Experten begutachteten Studie teilgenommen, die Hälfte erhielt ein Placebo. Keiner der Teilnehmer hatte demnach einen schweren Verlauf oder ist gestorben.

Astra Zeneca geht davon aus, dass der Impfstoff auch Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bietet. Allerdings gebe es noch nicht genügend Erkenntnisse darüber, da es sich bei den Studienteilnehmern überwiegend um junge, gesunde Erwachsene gehandelt habe.

Neben der südafrikanischen Virusmutation kursieren derzeit zwei weitere Varianten, die zuerst in Großbritannien und in Brasilien entdeckt wurden. Sie alle gelten als ansteckender als die Ursprungsvariante und haben sich bereits in vielen Ländern verbreitet. Astra Zeneca zufolge soll der Impfstoff nun so angepasst werden, dass er auch bei der Südafrika-Mutante wirksam ist. Angepeilt ist laut dem Sprecher eine Auslieferung im Herbst. Die Wirksamkeit des Impfstoffs gegen die britische Variante hatte die Uni Oxford am Freitag bestätigt.

Österreichs Impfplan

Das Vakzin spielt eine wesentliche Rolle im österreichischen Impfplan. Eine erste Lieferung mit 36.000 Dosen ist in der Nacht auf Samstag eingetroffen, bis Ende März sollen es 700.000 Dosen sein. Studien bescheinigen dem Impfstoff schon gegen die herkömmliche Virusvariante eine geringere Wirksamkeit als andere Impfstoffe. Österreich setzt aber stark auf Astra Zeneca, weil der Impfstoff leichter zu verabreichen ist als die mRNA-Vakzine. (red, APA/Reuters, 7.2.2021)