Haitis Präsident Moïse entging nach eigenen Angaben einem Mordanschlag.

Foto: imago images/Agencia EFE/Giorgio Viera

Port-au-Prince – In Haiti ist nach Angaben der Regierung ein Staatsstreich vereitelt worden. Präsident Jovenel Moïse sagte am Sonntag, ein Mordanschlag auf ihn sei verhindert worden. Nach Angaben von Regierungschef Joseph Jouthe wurden 23 Verdächtige festgenommen, unter ihnen ein Richter und ein ranghoher Polizist.

In dem bitterarmen Karibikstaat tobt ein Streit über die Dauer von Moïses Amtszeit. Die Opposition ist der Ansicht, dass sein fünfjähriges Mandat an diesem Sonntag endete. Moïse hingegen argumentiert, dass er bis zum 7. Februar 2022 gewählt sei.

Unregelmäßigkeiten bei letzter Wahl

Moïse war im Oktober 2015 zum Staatschef gewählt worden. Die Abstimmung wurde aber nach massiven Protesten der Opposition und dem Bericht einer Prüfkommission über Unregelmäßigkeiten annulliert. Bei der ein Jahr später abgehaltenen Präsidentschaftswahl setzt sich Moïse erneut durch. Im Februar 2017 wurde er dann vereidigt.

Die für 2018 geplanten Parlaments- und Kommunalwahlen in Haiti fanden bis heute nicht statt. Die USA hatten die Regierung des in Port-au-Prince am Freitag aufgerufen, eine "freie und faire Parlamentswahl" zu organisieren. (APA/AFP, 7.2.2021)