Bis zu 40 Zentimeter Neuschnee verzeichneten manche Regionen Deutschlands.

Foto: imago images/Bernd März

Berlin – Ein massiver Wintereinbruch mit Schnee, Glatteis und heftigem Wind hat am Sonntag den Norden Deutschlands und die Niederlande erfasst. Die Deutsche Bahn musste zahlreiche Verbindungen einstellen, auf unzähligen Straßen im Norden und in der Mitte Deutschlands waren Räumdienste im Dauereinsatz. In den Niederlanden wütete am Sonntag der erste Schneesturm seit zehn Jahren. In Großbritannien wehte der Wind mit einer Stärke von bis zu 90 Stundenkilometern.

Offenbar folgten viele Menschen in Deutschland den dringenden Bitten der Behörden, auf Autofahrten zu verzichten und zu Hause zu bleiben. Einige Polizeidienststellen in den betroffenen Bundesländern meldeten daher nur wenige wetterbedingte Unfälle.

Beeinträchtigung des Bahnverkehrs

Die Deutsche Bahn stellte viele Verbindungen ein, auch um ein Liegenbleiben der Züge auf offener Strecke zu verhindern. Betroffen waren laut dem Unternehmen unter anderem die Strecken zwischen Berlin, Hannover und Dortmund/Köln sowie Hamburg und Dortmund/Köln. Auch am Montag rechnete das Unternehmen mit Einschränkungen. Der Nah- und Fernverkehr bleib deshalb "weiterhin in weiten Teilen des Landes stark beeinträchtigt", ist auf der Homepage der Deutschen Bahn zu lesen. Reisende sollen sich vorab informieren.

In Westfalen und im Süden Niedersachsen gilt auf den Autobahnen noch bis Montagmittag ein Fahrverbot für Lastwagen. Es schneit weiterhin stark, die Fahrbahnen sind stark vereist.

Erster Schneesturm in Niederlanden seit 2010

In den Niederlanden sorgte das Tief für Schnee und heftigen Wind. Laut der Wetterwebsite weer.nl handelte es sich um den ersten Schneesturm in dem Land seit Jänner 2010. Der Wetterdienst KNMI rief wegen der Windböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 90 Stundenkilometern landesweit die Warnstufe Rot aus.

Angesichts der befürchteten Auswirkungen wurden unter anderem alle Corona-Testzentren geschlossen. Trotz der Temperaturen von bis zu minus fünf Grad Celsius gingen Menschen ins Freie, um Schlitten zu fahren und im Schnee zu spielen. Die Bahn stellte den Verkehr ein, dutzende Flüge auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol wurden gestrichen oder hatten Verspätung. Der Flughafen von Eindhoven wurde vollständig gesperrt.

Warnung für Teile Englands

Die britischen Behörden gaben unterdessen die Warnstufe Gelb für den Südosten Englands heraus. In zwei Grafschaften im Osten des Landes mussten Corona-Testzentren geschlossen werden, berichtete die BBC. Für die kommenden Tage werden für Großbritannien ebenso wie für Deutschland, Belgien und die Niederlande Minustemperaturen vorausgesagt. (APA, red, 8.2.2021)