Die Bundesleiterin der ÖVP-Frauen, Juliane Bogner-Strauß, ist über Armin Thurnher verärgert.

Foto: Robert NewaldRobert Newald Photo

Wien – Am Wochenende hat der "Falter"-Herausgeber Armin Thurnher ein Gedicht gepostet, in dem er sich via Twitter ausschließlich und ausgiebig über Ministerinnen der ÖVP lustig machte. In dem inzwischen gelöschten Tweet mit dem Titel "Der Kanzler und seine stark türkisen Frauen" war unter anderem davon die Rede, auf wen Verteidigungsministerin Klaudia Tanner stehe und dass er Frauen- und Familienministerin Susanne Raab sowieso als "Ganze g'fressen" habe.

Sexismus im Netz

ÖVP-Politikerinnen zeigten sich in einer Aussendung empört über den sexistischen Ton des Gedichts und verwiesen darauf, dass gerade Frauen im Netz Sexismus und Hasspostings ausgesetzt seien. "Wir sehen ein weiteres trauriges, niveauloses Beispiel der Frauenverachtung und des Hasses im Netz gegen Frauen. Gerade von Medien erwarte ich mir mehr Sensibilität", erklärt die Bundesleiterin der ÖVP-Frauen, Juliane Bogner-Strauß.

Der sexistische Tweet, hieß es in der Aussendung der ÖVP-Frauen, beleidige nicht nur die angesprochenen Ministerinnen, sondern sei auch eine Herabwürdigung aller Frauen. "Wer diesen Zeilen eine öffentliche Bühne bietet und glaubt, damit einen humorvollen Beitrag in den sozialen Medien zu leisten, verkennt den Ernst der Lage."

Nachschlag

Die Generalsekretärin der ÖVP-Frauen, Stephanie Lamezan-Salins, kritisiert Thurnher vor allem in seiner Rolle als Medienmacher: "Gerade Armin Thurnher sollte die Grenze zwischen feiner Satire und plumper Beleidigung besser kennen." Nachdem Thurnher seinen Tweet gelöscht hat, ist nun eine "korrigierte" Fassung, wie Thurnher es formuliert, online. Darin reagiert er auf die Kritik mit teils sarkastischem Lob für die Ministerinnen. Die ÖVP-Ministerinnen dazu: "Auch die heute veröffentlichte revidierte Fassung zeigt keinerlei Selbstreflexion oder Fehlerbewusstsein." (red, 8.2.2021)