Nur zehn Prozent des weltweiten Strombedarfs oder 2,5 des Gesamtenergiebedarfs basieren auf Atomstrom.

Die Atomkraft drängt wieder ins Stromgeschäft. Der erhebliche Strombedarf der Elektroautos wirkt wie ein Turboargument. Der Atomkraft wird ein ökologisches Mascherl umgebunden, indem die Verfechter behaupten, sie wäre CO2-neutral. Aber kein fossiles CO2 direkt auszustoßen heißt noch lange nicht, umweltfreundlich oder nachhaltig zu sein, wie auch gerne gesagt wird.

Der Atommüll gehört nach der Atombombe (absichtlich) und dem Reaktorunfall (unabsichtlich) so ziemlich zum Schrecklichsten, das der Mensch je hervorgebracht hat. Die sogenannte friedliche Nutzung der Atomkraft wurde nur als Parallelprogramm zur atomaren Rüstung entwickelt. Die Energiegewinnung war immer schon sekundär.

Ausrechnen und kleinreden

Manche Länder haben sich zwar sehr intim damit eingelassen – Frankreich etwa, eines der Pionierländer in Sachen verheerender Atombombenversuche. Es gab von Anfang an gar nie einen Bedarf an Atomstrom, denn Kohlestrom und Wasserkraft waren immer billiger und genügend vorhanden.

So sieht auch der globale Beitrag zur Energieversorgung aus: Nur zehn Prozent des weltweiten Strombedarfs oder 2,5 des Gesamtenergiebedarfs basieren auf Atomstrom. Wirtschaftlich rechnet sich Atomstrom überhaupt nur mit hohen Förderungen. Die Wahrscheinlichkeit eines atomaren Super-GAUs in einem Kraftwerk kann man ausrechnen und kleinreden, aber spätestens bei der massenhaften Produktion von strahlendem nuklearem Abfall, der in Fässern irgendwo vergraben wird, und sei es noch so tief, ist Schluss für vernunftbegabte Menschen. (Rudolf Skarics, 21.2.2021)