In fünf Jahren soll Plato starten und nach erdähnlichen Planeten suchen.

Illustration: Esa/DLR/OHB-Systems-AG

Das österreichische Weltraumunternehmen Ruag Space wird für die Thermoisolation der europäischen Satellitenmission Plato (Planetary Transits and Oscillations of stars) verantwortlich zeichnen. Mit dem Weltraumteleskop widmet sich die Europäische Weltraumorganisation Esa der gezielten Suche nach erdähnlichen Planeten, die vielleicht Leben beherbergen könnten. Der Start ist für 2026 geplant, den Transport zum Weltraumbahnhof Kourou wird der Zwei-Tonnen-Satellit in einem Hightech-Container aus Wien antreten.

"Das schwarze Thermalkleid für die Satellitenplattform kommt aus Österreich und schützt den europäischen Satelliten vor den extremen Temperaturen im All, die im Schnitt zwischen minus 200 und bis zu plus 300 Grad Celsius schwanken", sagte Ruag Space Austria-Geschäftsführer Andreas Buhl. Die Außenhaut von Plato besteht demnach aus mehreren Schichten dünner Polyimidfolien.

Verräterische Verdunkelung

Unter der Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) soll Plato etwa 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt nach unbekannten Welten fahnden. Ausgerüstet mit 26 hochempfindlichen Kameras soll sich die Mission auf Gesteinsplaneten konzentrieren. Aufgespürt werden sollen sie mithilfe der Transitmethode: Wenn ein Planet aus Sicht des Teleskops vor seinem Stern vorüberzieht, verdunkelt er dessen Licht. Aus diesen regelmäßigen Helligkeitsschwankungen lassen sich einige Informationen über den Planeten ableiten.

Von österreichischer Seite sind auch das Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und das Institut für Astrophysik der Universität Wien an der Mission Plato beteiligt. Die beiden Einrichtungen liefern Hard- und Software für das Teleskop. (red, APA, 8.2.2021)