Ein Paar posiert am Coromandel Peak in Neuseeland. Ein Foto, das man auf Instagram und Co schon tausendfach gesehen hat.

Foto: iStock / Getty Images Plus/Worawat Dechatiwong

Eine Kampagne von Tourism New Zealand begeistert derzeit das Netz. In einem Youtube-Video ist ein uniformiertes Mitglied des fiktiven "Social Observation Squad" unterwegs, um Reisende zu maßregeln, die gerade dabei sind, Selfies an touristischen Hotspots des Landes zu machen.

Einem Paar auf dem Coromandel Peak über dem Lake Wanaka brüllt der Ordnungshüter, gespielt von Comedian Tom Sainsbury, zum Beispiel per Megaphon zu: "Senken Sie die Arme – schön langsam!" Dann zieht er sie vom Abgrund weg und weist sie an, doch lieber eine Weinkellerei zu besuchen. Immerhin gebe es im Land viel mehr Schönes zu entdecken.

100% Pure New Zealand

Mit dem Video nimmt die Tourismusbehörde Neuseelands den Overtourism im Land aufs Korn, um der Überfüllung der immer gleichen Orte, die per Instagram und andere soziale Medien gehypt werden, humoristisch entgegenzuwirken. Da aufgrund der Corona-Krise keine ausländischen Touristen ins Land dürfen, sind es die Neuseeländer selbst, an die sich die Kampagne mit einem Augenzwinkern richtet. Sie strömen nun zu beliebten Orten wie Milford Sound, Steward Island oder dem Abel-Tasman-Nationalpark, die sonst von tausenden ausländischen Touristen bevölkert sind.

Probiert was anderes aus

Die Message lautet "Do something new!" – anstatt die immer gleichen, einfallslosen Instagram-Posts nachzustellen. Auf Youtube sind unter diesem Suchbegriff bereits zahlreiche Videos zu finden. Zum Schluss findet sich die eindringliche Aufforderung: "Please don't travel under social influence."

Die immer gleichen Posen an den immer gleichen Orten – dem will Neuseeland humorvoll entgegenwirken.

Damit werden selbstverständlich auch ausländische Reisende angesprochen, die, so die Hoffnung der Neuseeländer, bald wieder ins Land kommen, sobald sich die Lage wieder beruhigt hat. Denn obwohl sich die Wirtschaft des Landes wieder langsam erholt hat, sind die vom Tourismus abhängigen Regionen stark vom Ausbleiben der ausländischen Urlauber betroffen, wie unter anderem die "New York Times" berichtet. (red, 8.2.2021)