Das Konzept der Geisterküche wird weiterhin von Mjam forciert.

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Die Online-Lieferplattform Mjam will das Geschäft mit sogenannten Geisterküchen ausbauen, berichtet die Digital-Plattform "Trending Topics". Dabei handle es sich um virtuelle Restaurantmarken, die der Essenslieferdienst entwickelt hat und an Lokale vergibt. Diese können dann zusätzlich zu ihren eigenen Gerichten etwa auch Burger oder Burritos anbieten – unter einem anderen Namen, was künftig deutlich gemacht werden soll. Geplant sei das Konzept auch in kleinen Städten.

Funktioniert nicht nur in Wien

Wer in Wien etwa "Mamacitas"-Burritos bestelle, bekomme diese eigentlich aus dem Milons-Restaurant, so die Plattform. Der Geschäftsbereich nenne sich "Concepts". Mjam-Chef Arthur Schreiber kündigte an, dass es bis Jahresende mehrere hundert Geisterküchen im ganzen Land und bald eine eigene Landing Page mit sämtlichen Informationen dazu geben soll. "Wir haben gesehen, dass das nicht nur in Wien funktioniert, sondern auch in kleinen Städten", sagte Schneider gegenüber der Digitalplattform. Am Ende handle es sich um ein Franchising-Konzept, in das der Konzern sehr viel Geld investiere.

Wird ein Restaurant "Concepts"-Partner, erhält es von Mjam Rezepte, die passenden Zutaten und die virtuelle Marke. Konkurrenz wolle man den Lokalen nicht machen, sondern Zusatz-Business anbieten. "Was wir in Österreich nicht machen, ist, dass wir Großküchen anmieten und dann kleine Restaurants dort Parzellen bekommen und dann dort kochen", so Schreiber. Dass immer mehr Restaurants nebenbei zur Geisterküche werden, sei im Interesse des Lieferdiensts. "Wir profitieren natürlich davon, dass wir mehr Angebot haben und es mehr Bestellungen gibt", sagt Schreiber.

Es soll transparenter werden

Zum Thema Transparenz erklärt er: "Wir verstecken da nichts und waren Anfang 2020 dabei, die offizielle Kommunikation vorzubereiten, aber dann kam Corona, und wir kamen dann nicht dazu." Die Kommunikationspläne seien damals durcheinandergewirbelt worden. 2021 wolle man das Thema nun groß kommunizieren.

Dem Nutzer wolle man künftig deutlich machen, dass es sich bei Mamacita und Co um Geisterküchen handelt. Schreiber: "Das Thema Transparenz ist ein fairer Punkt, das viele Nutzer interessiert, und dem werden wir auch nachkommen. Das kommt auf jeden Fall, dass wir das explizit waren. Bei unseren Umfragen kam aber heraus, dass es den Leuten eher egal ist, solange dass Essen gute Qualität hat."

Mjam gehört zum in Frankfurt börsennotierten Unternehmen Delivery Hero und ist kürzlich in Österreich mit dem Online-Supermarktgeschäft gestartet. (APA, 8.2.2021)