Bild nicht mehr verfügbar.

Die Trading-App wird von der Familie eines verstorbenen Investors geklagt.

Foto: AP/Patrick Sison

Mit ihrem "Jeder ein Investor"-Slogan lockt die Trading-App Robinhood trotz wiederkehrender Kritik wegen des Umgangs mit der Gamestop-Causa immer mehr Nutzer auf die eigene Plattform. Dass der Aufbau des Dienstes für Kunden sogar lebensgefährlich sein kann, zeigt der Fall eines 20-jährigen Hobbyinvestors, der im vergangenen Juni durch Suizid starb, nachdem ihm die App suggeriert hatte, 730.000 US-Dollar verloren zu haben. Am Montag reichte seine Familie nun Klage gegen den Konzern ein.

Laut der Klagsschrift hatte der Verstorbene Robinhood nämlich zu keinem Zeitpunkt Geld geschuldet, der Service habe dennoch Gegenteiliges behauptet und ihm eine E-Mail geschickt, in der ein sofortiger Handlungsbedarf betont wurde, da bis zum 17. Juni 178.612,73 Dollar zu überweisen seien.

Automatisierte Antwort

Viermal versuchte der Betroffene damals, das Support-Team des Traders zu erreichen, dabei soll er allerdings jedes Mal mit einer automatisierten Nachricht abgespeist worden sein, berichtet "The Verge". Erst einen Tag nach dem Tod des Mannes verschickte Robinhood eine weitere automatisierte Nachricht mit der Information, dass er eigentlich gar keine Schulden habe, wie der Fernsehsender CBS in Erfahrung bringen konnte.

Erst als der Fall bekannt wurde, versprachen die App-Betreiber in einem offenen Entschuldigungsbrief, die Funktionsweise ihrer Plattform anzupassen. Man wolle Nutzer fortan besser informieren und eine Autorisierung für komplizierten Optionshandel einführen. Außerdem versprachen die Gründer, 250.000 Dollar an die US-amerikanische Stiftung für Suizidprävention zu spenden. (red, 9.2.2021)