Glu Mobile ist speziell bei den Gelegenheitsspielern beliebt.

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Überraschend übernimmt Electronic Arts (Fifa, Madden, Battlefield) den US-Entwickler von mobilen Videospielen Glu Mobile. Diesen kennen wohl vor allem Gelegenheitsspieler von Games wie Kim Kardashian, WWE Universe oder Diner Dash Adventures.

Kim Kardashian

Der hohe Preis von 1,7 Milliarden Euro scheint eindeutig zu hoch, hat Electronic Arts doch 36 Prozent mehr gezahlt, als laut Börse Glu Mobile wert ist. Begründet wird die Übernahme von Electronic Arts in einer kurzen Stellungnahme. "Mobile Gaming verzeichnet die größten Zuwächse in der Branche und mit dem Talent und den Spielen von Glu Mobile verdoppeln wir mit einem Schlag unsere Ambitionen im mobilen Bereich."

Bereits im ersten Jahr will man die Kosten für die Übernahme wieder eingespielt haben, so die Aussendung. Das scheint ambitioniert, auch wenn die Zahlen von Glu beeindruckend klingen. 544 Millionen Dollar hat man im Vorjahr über Ingame-Käufe eingenommen. EA hat im Vergleich dazu 779 Millionen Dollar im selben Zeitraum verdient. 800 Mitarbeiter und Büros in den USA, Kanada und Indien übernimmt Electronic Arts mit dem Kauf.

Gamer-Schreck: Ingame-Käufe

Vor allem die Expertise von Glu im Bereich Monetarisierung ist für EA eines der ausschlaggebenden Kriterien für die Übernahme gewesen. Man wolle von dem Wissen "zum Aufbau und der Monetarisierung von Sport- und Gelegenheitsspielen von Glu lernen". Hier hat EA mit ihren bekannten Marken noch Luft nach oben. Im PC- und Konsolenbereich dominiert man die Ingame-Käufe, beispielsweise bei Fifa und Madden, schon seit Jahren.

Rund 75 Prozent nimmt der US-Konzern mittlerweile mit dem Verkauf von Kartenpackungen und ähnlichen im Spiel erhältlichen Gegenständen ein. Mit der Expertise von Glu könnte dieser Anteil noch ansteigen. Speziell weil Glu nicht mit dem Lootboxen-System der Fifa-Games Geld verdient, sondern primär mit kosmetischen Dingen. (aam, 9.2.2021)